"Die studieren das, Saab (Gripen-Produzent, Anm.) ist nach wie vor vor Ort und die hoffen auf eine Chance, da wird jeder Satz analysiert", erläuterte der Eurofighter-Boss seine Befürchtungen bezüglich der Mitbewerber am Kampfjetmarkt. Der Ausschussvorsitzende Peter Pilz zeigte für Rauens Sorgen naturgemäß wenig Verständnis: "Es dürfte Ihnen bei Vertragsabschluss mit der Republik Österreich bekannt gewesen sein, dass dieses Land einen Nationalrat hat", meinte Pilz und betonte, dass die Öffentlichkeit sehr wohl das Recht habe, unter anderem zu erfahren, wo 6,6 Millionen Euro hingeflossen sind.
"Schmiergeldklausel normal"
Die ÖVP-Fraktionsvorsitzende Maria Fekter nutzte ihre Befragung, um mit Rauen "klarzustellen", dass die jüngst in die Medien gekommene "Schmiergeldklausel" im Eurofighter-Vertrag bei Verträgen dieser Art normal sei. Laut diesem Passus ist der Vertrag nur dann nichtig, wenn Schmiergelder von EADS bezahlt werden, nicht aber, wenn dies von Dritten gemacht wird.
"Das ist bei uns selbstverständlich, wir machen das grundsätzlich immer", bestätigte er Fekters Vermutung, dass man für Drittunternehmer bei solch großen Aufträgen nicht die Hand ins Feuer legen will. Rauen verwies darauf, dass die Eurofighter-GmbH 400 Zulieferer habe und es so vertraglich ein sehr "schwieriges Unterfangen sei" auch Subunternehmen in diese Klausel einzubinden, man fordere aber von allen Geschäftspartnern ein, dass sie Partner haben, die "ordentlich arbeiten", fügte der Manager hinzu.
Gespannte Stimmung
Die Stimmung bei der Befragung Rauens war schon von Beginn an äußerst gespannt. So kam es zwischen dem FPÖ-Fraktionsvorsitzenden Ewald Stadler und Rauen zu "Verständigungsproblemen". Rauen verstand Stadlers lateinische Ausdrücke nicht, auch die Aussprache eines englischen Namens führte zu "Missverständnissen" zwischen den beiden.