Teheran/Paris/Peking - Der Iran hat sich am Dienstag unbeeindruckt von den internationalen Bemühungen um eine Erhöhung des Drucks im Streit über sein Atomprogramm gezeigt. Das Land werde seine Urananreicherung niemals aussetzen, sagte Außenminister Manuchehr Mottaki nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Irna. Die Forderung nach einem Anreicherungsstopp sei "illegal und illegitim". "Der Iran ist bereit zu zeigen und Garantien dafür zu geben, dass sein Programm nicht für Atomwaffen zweckentfremdet wird", fügte er hinzu.

Frankreich hält indes eine schnelle Einigung auf verschärfte Sanktionen für möglich. "Die Chancen sind groß, dass wir uns alle zusammen - Russen, Chinesen, Amerikaner, Briten und Franzosen - schnell auf eine zweite Resolution mit Wirtschaftssanktionen einigen können", sagte der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy am Dienstag im Fernsehsender LCI. Er verwies dabei auf Gespräche der so genannten Secher-Gruppe aus den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland am Vorabend in London. Die Möglichkeit von US-Luftangriffen auf iranische Atomanlagen wies Douste-Blazy zurück. Diese seien "heute absolut nicht aktuell", sagte der Minister. "Wir befinden uns in Verhandlungen über Wirtschaftssanktionen."

Diplomatie

China setzt jedoch weiter auf Diplomatie. Friedliche Verhandlungen und diplomatische Mittel seien der Schlüssel zur Lösung der Krise, sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Dienstag. Die Position Chinas bleibe hier unverändert, sagte der Sprecher mit Blick auf das Treffen von Vertretern der fünf UNO-Mächte am Montagabend in London.

Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel der zivilen Kernenergienutzung nach Atomwaffen zu streben. Die Islamische Republik weist dies zurück. Vergangene Woche ließ der Iran eine Frist der UNO ohne jegliches Entgegenkommen verstreichen. Die UNO hatte vom Iran verlangt, die Urananreicherung auszusetzen. Je nach Anreicherungsgrad kann der radioaktive Stoff für den Betrieb von Kernkraftwerken oder aber auch für den Bau von Atomwaffen genutzt werden. (APA/Reuters)