Viel Kreativität
Auch Jörg Lennhof ist ein Fan älterer Spiele. "Aus Nostalgie, aber auch weil so viel Kreativität dahinter steckt", erklärt der 39- jährige Produktmanager, "die Spiele mussten ja damals einerseits mit den beschränkten technischen Möglichkeiten auskommen, andererseits aber den Spieler von der ersten Sekunde an faszinieren und fesseln. Sie sind also schnell zu kapieren, aber schwer zu meistern".
"Erhaltung und Pflege der Videospielkultur"
Mit ein paar Freunden zusammen hat er sogar einen Verein gegründet, zur "Erhaltung und Pflege der Videospielkultur". In einer kleinen Ausstellung in Karlsruhe präsentieren sie ihre rund 40 historischen Spielautomaten. An regelmäßigen Vereinsabenden wird gespielt und gefachsimpelt. "Faszinierend ist, wie Freundinnen, Eltern oder sonstige Nichtspieler auf die älteren Spiele reagieren. Sie wollen immer sofort alles ausprobieren, während neuere Spiele eher abschreckend wirken".
"Asteroids"
Lennhofs persönliches Lieblingsspiel ist "Asteroids" aus dem Jahr 1979. "Dabei muss man ein Raumschiff durch ein Asteroidenfeld steuern und Felsbrocken aus dem Weg schießen". Schon mit zwölf Jahren hat er das Spiel zum ersten Mal ausprobiert. "Irgendwie war ich damals aber deutlich besser als heute".
"Maniac Mansion"
Einer der Stars der Szene wohnt in München. Der 41-jährige Boris Schneider-Johne hat vor rund 20 Jahren Spiele wie "Monkey Island" und "Maniac Mansion" vom Englischen ins Deutsche übersetzt und dabei anscheinend genau den richtigen Ton getroffen. Fans wie Sven Heidel schwärmen noch heute davon: "Ich bin jemand, der generell die Originalfassung bevorzugt, aber bei "Monkey Island" übertrifft die Übersetzung das Original. Man merkt einfach, dass sich hier jemand richtig Mühe gegeben hat."
"Das ist heute oft anders"
Schneider-Johne sieht das Ganze bescheidener. "Wenn ich heute wieder in die Spiele reinschaue, stöhne ich bei jedem Fehler und bei jeder Übersetzung, die ich heute anders machen würde. Aber eins ist klar: Die Übersetzung wurde von jemandem gemacht, der Spiele liebt, der die Programmierer persönlich kannte und der auch genug Zeit hatte. Das ist heute oft anders."