Istanbul - Wegen zahlreicher Morde in den frühen 90er Jahren sind am Montag 20 mutmaßliche Mitglieder der türkischen Extremistenorganisation Hisbollah zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Für vier der insgesamt 34 Angeklagten endete der Prozess am Gericht der südosttürkischen Stadt Diyarbakir mit Freispruch, wie türkische Medien berichteten. Gegen fünf weitere wurde das Verfahren wegen Verjährung eingestellt, die übrigen erhielten mehrjährige Haftstrafen. Die türkische Hisbollah, die nichts mit der gleichnamigen Organisation im Nahen Osten zu tun hat, war vor mehreren Jahren zerschlagen worden, nachdem die Führungsspitze in Istanbul gefasst worden war. Zahlreiche Anschlagsopfer der Extremisten waren erst danach, häufig in Kellern einzementiert, entdeckt worden. Den Angeklagten in Diyarbakir waren insgesamt 97 Morde zur Last gelegt worden.(APA/dpa)