Kritik an Kombilohn
"Der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit ist ein schwieriger und langwieriger Prozess", sagte Zimmermann. Auch in diesem Jahr werde die Arbeitslosigkeit im Schnitt bei 4,1 Millionen liegen, und nicht unter vier Millionen, wie von vielen Experten prognostiziert. Der DIW-Präsident warnte die große Koalition vor "neuem Unfug" am Arbeitsmarkt: "Damit meine ich Kombi- und Mindestlöhne", sagte Zimmermann. Die Grundidee des Kombilohns sei schon oft durchgerechnet worden. "Das Ergebnis war immer: Das schafft erhebliche Zusatzkosten, bringt aber nur wenig für den Arbeitsmarkt."
Den Anteil der Politik am Aufschwung sei mehr psychologisch als real, sagte Zimmermann. "Die Regierung hat eines richtig gemacht: Sie ist die rabiate Haushaltssanierung nicht im ersten Regierungsjahr angegangen, denn damit hätte sie die anziehende Konjunktur schon im Ansatz abgewürgt."
Industrie treibt Wirtschaft an
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag geht unterdessen davon aus, dass die neuen Länder 2007 ihren Abstand in der wirtschaftlichen Entwicklung gegenüber dem Westen weiter verringern können. Das Bruttoinlandsprodukt werde in Ostdeutschland in diesem Jahr um deutlich über zwei Prozent wachsen, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der Chemnitzer "Freien Presse". Die Industrie sei dabei erneut Konjunkturlokomotive.