Den Ansturm der Deutschen auf die österreichischen Medizin-Universitäten sieht Hahn als "temporäres Problem". Zwar würde es in den kommenden Jahren einen Anstieg der Abiturientenzahl in Deutschland geben, anschließend würde diese Zahl aber wieder stark zurückgehen.
Hahn zeigte sich zuversichtlich, mit dem inzwischen gesammelten Datenmaterial die EU-Kommission überzeugen zu können, kein Verfahren gegen Österreich vor dem EuGH zu beginnen. Österreich brauche in Zukunft als "absolute Untergrenze" rund 1000 Medizin-Absolventen pro Jahr. Nach den derzeit vorliegenden Zahlen würden aber rund 80 Prozent der deutschen Medizin-Absolventen nach der Ausbildung wieder nach Deutschland zurückgehen. An die EU appellierte er, die von der deutschen Regierung akzeptierte Quotenregelung (75 Prozent der Studienplätze für Österreicher, 20 Prozent an Studenten aus der EU, fünf Prozent an Nicht-EU-Staaten) anzuerkennen.
Mehr als 8000 BewerberInnen
Insgesamt 8270 Personen wollen im Herbst ein Studium an einer der drei österreichischen Medizin-Universitäten beginnen. Damit haben sich bei der Freitag Mitternacht abgeschlossenen elektronischen Voranmeldung etwas weniger Studienwerber als im Vorjahr (ca. 8600) registrieren lassen. Rund 58 Prozent der Bewerber (4819) stammen aus Österreich, rund 37 Prozent (3020) aus Deutschland, rund zwei Prozent (199) aus anderen EU-Staaten und rund drei Prozent (232) aus Nicht-EU-Staaten. Damit ist der "Deutschen-Anteil" bei den Vorerfassungen um etwa sechs Prozentpunkte zurückgegangen.