Wer sich im Aktien-Dschungel zurechtfinden will, braucht Anhaltspunkte zur Orientierung – zu groß ist die Anzahl, zu vielfältig sind die Märkte. Analystenhäuser können dabei eine Rolle spielen, wenngleich diese Experten oftmals mit ihren Prognosen zu Einzelwerten kräftig daneben liegen. Auch die amerikanische Standard & Poor´s (S&P), die in erster Linie durch ihre Indexberechnungen bekannt ist, unterhält eine eigene Aktienresearch-Abteilung. Dort wurde für den US-Markt das so genannte Stock Appreciation Ranking System (STARS) entwickelt, welches Aktien in erster Linie nach fundamentalen Daten bewertet. Es teilt Unternehmen in fünf Klassen ein, die Höchstnote ist eine Fünf-Sterne-Bewertung. Titel mit dieser Beurteilung sollen den Gesamtmarkt in den kommenden zwölf Monaten deutlich outperformen.

Die jeweils 25 Titel mit der besten Sterne-Bewertung aus dem Grunduniversum des S&P 500 halten Einzug in den „S&P US STARS Performers“-Index. Die Papiere gehen bei halbjährlicher Überprüfung und Anpassung jeweils mit vier Prozent in die Indexberechnung ein. Dadurch wird jedes Klumpenrisiko eliminiert. In unserer historischen Rückrechnung haben wir den „STARS“-Index, der Dividenden anrechnet, der „Total Return“-Variante des S&P 500 gegenüber gestellt. In den letzten zehn Jahren legte der breite US-Index um 110,6 Prozent oder 7,7 Prozent p.a. zu. Im gleichen Zeitraum konnte der „S&P US STARS Performers“ ein Plus von 254,2 Prozent oder 13,5 Prozent p.a. erzielen. Damit gelang dem „STARS“ eine deutliche Outperformance. Mit Blick auf die fundamentalen Auswahlkriterien überrascht dies nicht. Lediglich in extremen Hausse-Zeiten, beispielsweise in der Endphase des Technologie-Booms bis zum März 2000, schneiden fundamental günstige Werte zwischenzeitlich schlechter ab.

ABN Amro hat jetzt ein Endlos-Zertifikat auf die „US STARS“-Strategie an den Markt gebracht (ISIN NL 000 073 407 7). Auch hier bildet der entsprechende Performance-Index die Grundlage, es werden also die Dividenden angerechnet. Dafür erhebt ABN Amro eine jährliche Managementgebühr von 1,25 Prozent, die einen Teil der Outperformance wieder vernichtet. Eine Währungssicherung besteht nicht. Die Analysten von S&P haben ein ähnliches System auch für europäische Aktien entwickelt. Das entsprechende Zertifikat (ISIN NL 000 073 406 9) kommt ebenfalls von ABN Amro.

Fazit: Der Neuling ist eine sinnvolle Alternative zu einem klassischen Index-Zertifikat auf den US-Markt. Die Konzentration auf 25 fundamental günstige Werte bringt in der Rückrechnung eine deutliche Outperformance. Diese frisst auch die recht hohe Kostenbelastung im Zertifikat nicht vollständig auf. Bei einem fallenden Gesamtmarkt ist jedoch kein Schutz vor Verlusten vorhanden.