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Michaela Kirchgasser schreit es heraus.

Foto: APA/AP/Trovati
Granada - Nur sechs Tage nach WM-Gold mit dem ÖSV-Team im Teambewerb hat die Salzburgerin Michaela Kirchgasser ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert. Die 21-Jährige aus Filzmoos triumphierte am Samstag im Riesentorlauf in der Sierra Nevada vor Weltmeisterin Nicole Hosp aus Tirol (+0,42 Sek.), die sich mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang noch vom achten auf den zweiten Platz vorgeschoben hatte.

"Das ist natürlich ein Traum, dass es heuer noch mit dem ersten Weltcupsieg für mich geklappt hat. Noch dazu so schnell nach der WM, das ist eine Riesenüberraschung für mich", betonte Kirchgasser nach ihrem Debüterfolg.

Handicap Daumenverletzung

Dabei war die Teamweltmeisterin mit einem Handicap ins erste Spanien-Rennen gegangen. Im Training war sie auf die linke Hand gefallen, und dadurch war ihre Daumenverletzung wieder akut geworden. "Ich musste deswegen Schmerztabletten einnehmen", erklärte die Salzburgerin, die bei der WM in Aare als Vierte Riesentorlauf-Bronze nur um 18/100 verpasst hatte.

Kirchgasser freute sich aber auch, dass sie nun nicht mehr als "Nerverl" gilt. "Lange hat es ja geheißen, dass ich nicht allzu nervenstark sei. Das konnte ich nun endgültig widerlegen", sagte die HAK-Maturantin, die nach dem ersten Durchgang mit bereits 71/100 Rückstand auf Poutiainen Dritte gewesen war. "Nach dem zweiten Lauf habe ich eigentlich schon gar nicht mehr mit dem Sieg gerechnet, denn ich war nicht ganz drinnen im Kurs. Deshalb war die Freude dann umso größer. Extrem schön ist auch, dass mir der Sieg genau an dem Tag gelungen ist, an dem mein Servicemann Geburtstag hat."

16. Saisonsieg im 25. Rennen

Für die ÖSV-Damen war es bereits der insgesamt 16. Saisonsieg im 25. Rennen, 38 von 75 möglichen Stockerlplätzen hat das Team von Cheftrainer Herbert Mandl eingefahren. Kein Wunder also, dass in sämtlichen Wertungen eine Österreicherin in Front liegt. Hosp verteidigte ihre Riesentorlauf-Weltcup-Spitzenposition ebenso erfolgreich wie die Steirerin Renate Götschl, die nach Platz 14 noch 67 Punkte vor der Salzburgerin Marlies Schild - am Samstag 7. - die Gesamtwertung anführt.

"Das war der schwierigste Riesentorlauf der Saison", lautete das Urteil von Hosp. "Ich hatte vor allem im ersten Durchgang große Probleme. Die Laufbestzeit im zweiten war dann enorm wichtig, denn schließlich will ich nach WM-Gold auch noch unbedingt die Riesentorlauf-Wertung gewinnen." Doch auch im Gesamt-Weltcup hat Hosp als Vierte mit nur 80 Zählern Rückstand auf Götschl ausgezeichnete Chancen, kann sie doch neben der Schwedin Anja Pärson, die aber schon 440 Punkte zurückliegt, als einzige Spitzenläuferin in allen Rennen aufs Stockerl fahren.

Hinter dem ÖSV-Duo landete die Finnin Tanja Poutiainen (+0,58), die nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte, auf Platz drei. Die 23-jährige Steirerin Daniela Zeiser verzeichnete als Neunte die beste Weltcup-Platzierung ihrer Karriere.(APA)