Der insolvente deutsche Handy-Hersteller BenQ Mobile wird nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag) zerschlagen, fast alle Arbeitsplätze seien verloren. Insolvenzverwalter Martin Prager habe dem Gläubigerausschuss mitgeteilt, dass die Gespräche mit den letzten noch verbliebenen Interessenten zu keinem Ergebnis geführt hätten. Prager wolle BenQ Mobile nun in seinen Einzelteilen verwerten, nachdem er dafür vom Ausschuss bei einer schriftlichen Abstimmung die erforderliche Mehrheit bekommen habe, schreibt die "SZ".

Zerschlagung

Aus dem Ausschuss heiße es dazu, die Zerschlagung und der Ausverkauf stünden unmittelbar bevor. Fast alle einst 3.000 Stellen in den drei Betriebsstätten in München und Nordrhein-Westfalen seien damit verloren. Der Insolvenzverwalter werde nun alles veräußern, von den Werkshallen bis zu den Schreibtischen. Die Erlöse kämen den Gläubigern zugute, die allerdings viel Geld verlören. Laut Insolvenzgutachten stünden einem geschätzten Vermögen von 310 Millionen Euro Verbindlichkeiten von 883 Mio. Euro gegenüber, schreibt die "SZ".

Mitgift

Der taiwanesische Elektronikkonzern BenQ Corp. hatte den Handyhersteller 2005 einschließlich einer Mitgift von mehreren hundert Millionen Euro von Siemens übernommen. Nach Umsatz- und Marktanteilsverlusten drehte die taiwanesische Mutter dem Unternehmen im vergangenen Jahr den Geldhahn zu, so dass BenQ Mobile Ende September 2006 Insolvenz anmelden musste.(APA/dpa)