München - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar überraschend deutlich eingetrübt. Der ifo-Geschäftsklimaindex sei von 107,9 Punkten im Vormonat auf 107,0 Punkte gefallen, teilte das ifo-Institut am Freitag in München mit. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem geringeren Rückgang des Index auf 107,6 Punkte gerechnet.

Der Eurokurs ist nach Bekanntgabe des ifo-Index auf ein Tagestief von 1,3107 US-Dollar gefallen, nach zuvor 1,3125 Dollar.

Sowohl die Erwartungen als auch die Lagebeurteilung trübten sich ein. So beurteilten die vom ifo Institut befragten Unternehmen die Perspektiven auf Sicht von sechs Monaten negativer als im Vormonat. Der Erwartungsindex sank überraschend auf 102,6 Punkte von 103,2 Punkten im Vormonat.

Experten hatten mit einem stabilen Erwartungsindex gerechnet. Auch der Index für die Lagebeurteilung gab nach. Er fiel auf 111,6 Punkte von 112,8 Zählern im Vormonat. Hier hatten die befragten Experten einen etwas geringeren Rückgang auf 112,2 Punkte erwartet.

Die Mehrwertsteuererhöhung hat die deutsche Wirtschaft und vor allem den Einzelhandel nach Einschätzung des ifo-Instituts zuletzt deutlich belastet. Die Einzelhändler berichten laut dem Institut von deutlich schwächeren Geschäften, erwarten aber eine Belebung im nächsten halben Jahr.

Steuererhöhung belastet Wirtschaft

Dies spreche dafür, dass die Mehrwertsteuererhöhung nur eine vorübergehende Dämpfung bedeute. "Im Frühjahr dürfte die Durststrecke aber überwunden sein", sagte ifo-Experte Klaus Abberger am Freitag in München. Die Grundtendenz der Wirtschaft sei allerdings weiter positiv, weswegen die Steuererhöhung um drei Punkte auf 19 Prozent nur temporär eine Belastung darstelle. Jedoch seien die befragten Unternehmen außerhalb des Einzelhandels nicht mehr gar so zuversichtlich für die nächsten Monate wie zuvor. (APA/dpa-AFX)