New York - Ein südkoreanischer Geschäftsmann ist im Zusammenhang mit dem Öl-für-Lebensmittel-Skandal zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein US-Bundesgericht in New York verhängte am Donnerstag (Ortszeit) die Höchststrafe gegen den 71-Jährigen, der UN-Mitarbeiter im Auftrag des Irak bestochen hatte. Der Haftstrafe schließt sich eine dreijährige Bewährungszeit an. Zudem muss der Mann eine Strafe von 15.000 Dollar (knapp 11.500 Euro) zahlen und 1,2 Millionen Dollar an die USA abführen, die aus dem 2003 vom UN-Sicherheitsrat geschaffenen Entwicklungsfonds für den Irak stammen.

Exportprogramm

Der Südkoreaner war im Juli für schuldig befunden worden, UN-Mitarbeiter im Auftrag des Irak bestochen zu haben. Seit Oktober 1992 soll er mindestens zwei Millionen Dollar dafür erhalten haben, in New York und Genf ranghohe UN-Mitarbeiter von einem Exportprogramm zugunsten des Irak zu überzeugen.

UN-Embargos

Durch das Öl-für-Lebensmittel-Programm der UNO wurde es dem Irak von 1996 bis 2003 ermöglicht, trotz eines UN-Embargos Erdöl zu exportieren und dafür Güter des täglichen Bedarfs zu importieren. Der damalige irakishe Machthaber Saddam Hussein manipulierte das Programm jedoch. Unter anderem ließ er sich von mehr als 2200 ausländischen Firmen Schmiergelder zahlen. Laut einem UN-Untersuchungsbericht versagten sämtliche zuständigen Organe der UNO bei der Kontrolle des Programms. (APA)