Rom - Trotz der jüngsten Zinserhöhungen sind die Leitzinsen in der Euro-Zone nach den Worten von EZB-Vizepräsident Lucas Papademos immer noch "relativ niedrig". Die Europäische Zentralbank (EZB) sei weiter bereit, alles Nötige zu tun und vorbeugend zu handeln, um sicherzustellen, dass Risiken zur Preisstabilität nicht eintreten, sagte Papademos in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der italienischen Zeitung "Il Sole 24 Ore".

Die EZB-Spitze bewerte die mittelfristigen Inflationsaussichten und die potenziellen Risiken für stabile Preise, sagte Papademos. "Die Schlüsselwörter sind 'mittelfristig' und 'potenzielle Risiken'." Wegen eines Rückgangs der Ölpreise würde die Inflation in den kommenden Monaten vorübergehend abflauen, im Laufe des Jahres aber wieder zulegen. Trotz der jüngsten Zinserhöhungen werde die Geldpolitik weiter als konjunkturfördernd betrachtet, betonte Papademos und nannte drei Gründe: Die Zinsen seien immer noch "relativ niedrig", die Liquidität reichlich und das Kreditwachstum stark.

Die EZB hat signalisiert, dass sie den Leitzins das nächste Mal am 8. März um vermutlich 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent anhebt. Mehr und mehr Analysten halten einen weiteren Zinsschritt auf vier Prozent für wahrscheinlich. (APA/Reuters)