Pachner übernimmt die Funktion des ORF ON-Chefs von Franz Manola mit 1. April.

Foto: ORF/Ramstorfer

Wien – Karl Pachner löst Franz Manola am 1. April als Geschäftsführer von ORF On ab. Den einstimmigen Beschluss verband der ORF-Stiftungsrat Donnerstag mit der Empfehlung, mit Manola eine einvernehmliche Lösung zu finden. Manola (52) gründete orf.at 1997 für den ORF und baute sie zur zugriffsstärksten Plattform für Onlinenachrichten auf. Ein großer Teil der Belegschaft sprach sich in Briefen an Stiftungsräte für seine Wiederkandidatur aus. Doch die Zusammenarbeit zwischen ihm und Neo-Onlinedirektor Thomas Prantner schien unmöglich.

Die ORF-Führung verhandelt mit Manola über eine Stabsstelle in der Generaldirektion, wo er eine Strategie für hochauflösendes Fernsehen (HDTV) entwickelt. Alternative: Manola könnte mit einem Teil des On-Teams eine Firma gründen, die der ORF-Plattform Inhalte zuliefert.

Digital-Experte

Karl Pachner (45) gründete den Wirtschaftspressedienst Wipresss. Nach dem Verkauf an die APA leitete er dort die Finanzdienste. Ab 1999 leitete er das Business Development im ORF unter dem heutigen General Alexander Wrabetz, ab 2003 eine Hauptabteilung in der Onlinedirektion, wo er sich etwa um Digitalfernsehen kümmerte.

Dem STANDARD kündigt On-Betriebsratschef Hartmut Schöbitz eine weitere Betriebsversammlung zur neuen Führung an. Kommunikation der ORF-Spitze fehle völlig. Schöbitz drängt, dass Konzernführung den "akuten Personalmangel" bei ORF On beende. Die ORF-Töchter dürften nicht länger "Billiglohnländer" des Küniglberg sein.

ORF-Praktikant Strobl

Das bekommt gerade Pius Strobl zu spüren, seit Jahresbeginn Kommunikationschef des ORF: Weil er noch über seine Vertragsbedingungen verhandelt, ist er vorläufig bei der ORF Enterprise angestellt – als jederzeit kündbarer Praktikant für 1054 Euro im Monat. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 23.2.2007)