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Sabottierte Straßen erschwerten der Feuerwehr den Weg zur Fabrik

Foto: REUTERS/Sukree Sukplang
Bangkok - Drei Tage nach einer Serie von fünfzig Bombenanschlägen im überwiegend muslimischen Süden Thailands ist dort am frühen Mittwoch eine der größten Gummifabriken in Brand gesetzt worden. Auf der Straße vor dem Gebäude waren Nägel ausgestreut, um Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen den Zugang zu erschweren, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur in Bangkok. Der Schaden werde auf 400 Millionen Baht (8,5 Millionen Euro) geschätzt. 5000 Tonnen Gummi verbrannten.

Medien spekulierten über einen Anschlag der Separatisten, die auch für die Explosionsserie verantwortlich gemacht worden waren. Dabei waren am Sonntag und Montag sieben Menschen ums Leben gekommen. Die Separatisten streben nach Abspaltung der fünf mehrheitlich islamischen Südprovinzen Narathiwat, Yala, Pattani, Satun und Songkhla. Die Gummiplantagen im Süden des Landes gehören überwiegend thailändischen Bürgern chinesischer Abstammung. Die Separatisten wollten die chinesischstämmige Bevölkerung möglicherweise vertreiben, hieß es.

Das Lagerhaus am Stadtrand von Yala, rund 760 Kilometer südlich von Bangkok, gehörte der "Southland Rubber Company". Die Flammen waren auch nach zwölf Stunden noch nicht gelöscht. Im muslimisch geprägten Süden Thailands brodelt es seit Jahren. Seit 2004 kamen etwa 1800 Menschen gewaltsam ums Leben. Über 90 Prozent der Einwohner Thailands sind Buddhisten, während sich etwa fünf Prozent zum Islam bekennen. Zahlreiche Muslime aus dem Süden Thailands sind in das benachbarte Malaysia geflüchtet. Die Wurzeln des Konflikts reichen weit zurück. Thailand (damals Siam) hatte 1902 diese Region annektiert. Muslimische Rebellen sollen in Libyen ausgebildet worden sein. (APA/dpa)