Wir lernen: Es ist nix dabei, wenn der "Air-Chief" des österreichischen Bundesheeres mit einem Lobbyisten für Kampfflugzeugfirmen (zuletzt für "Eurofighter") jahrzehntelang befreundet ist und ihn sogar als Trauzeugen wählt. Wenn es ernst wird, hat man die Freundschaft halt sozusagen ruhend gestellt.

Es ist auch nix dabei, wenn eine Pilotenparty am Stützpunkt, bei der es allerhand lustiges Treiben gibt (Schießen auf Ministerbilder), von der Firma bezahlt wird, die den eben bestellten "Eurofighter" herstellt; wenn der Eurofighter-GmbH-Chef Aloysius Rauen dabei ist; und schon überhaupt nix dabei ist, wenn Angehörige des Rechnungshofes auch eingeladen sind, mitzufeiern (die haben aber dankend abgelehnt).

So die Aussage des "Air-Chiefs" Generalmajor Erich Wolf vor dem Eurofighter-Ausschuss. Schließlich ist man eine einzige große Familie, hohe Luftwaffenoffiziere, Rüstungs-Lobbyisten, Chefs von Rüstungsfirmen, staatliche Kontrollorgane, und der Verteidigungsminister war auch dabei.

Es ist schön, wenn beim größten Beschaffungsvorgang der Zweiten Republik eine derart vernetzte, um nicht zu sagen: verfilzte Situation herrscht. Piloten ist ja nichts verboten, oder? (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 21.2.2007)