Mittags essen, abends spielen: Im Benno trifft man sowohl auf junges als auch auf altes Publikum.

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Zwei Regale sind randvoll mit Brettspielen angefüllt, weitere Spiele sind am Fensterbrett versteckt.

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Ins Café Benno geht Nicole Bottazzi vom derStandard.at/Sales-Team gerne, "weil es billig ist, man dort spielen kann und der offene Kamin im Winter einiges kann."

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Wer sein Gehirn nach einem langen Uni-Tag bei netter Unterhaltung entspannen will, ist im Café Benno an der richtigen Adresse. Etwa zehn Gehminuten vom Uni-Campus entfernt liegt auf der Alser Straße eines der wenigen "Spielelokale" Wiens.

Rein optisch bietet das Benno keinen aufregenden, geschweige denn modischen Anblick. Das alte Automodell an der Wand, das überfüllte Spieleregal und der Kamin verleihen dem Kaffeehaus jedoch seinen eigenen, gemütlichen Charakter. Ein Geheimtipp ist das (nach eigenen Angaben) erste Wiener Kaffeemuseum, das sich in einer Hintertür versteckt. Bei unserem Besuch an einem frühen Nachmittag in den Semesterferien war das Lokal noch fast leer, füllte sich aber im Laufe des Nachmittags. Vor allem abends kann es hier schon mal eng werden, wenn sich BesucherInnen mit Brettspielen auf den Tischen breit machen.

Die Bodenständigkeit des Lokals spiegelt sich auch in der Speisekarte wieder. Wer hier nach exotischen Gerichten sucht, wird enttäuscht, dennoch gibt es eine große Auswahl, vor allem an Baguettes: Diese sind in 18 verschiedenen Variationen, auch vegetarisch, zu haben. Für 3,60 Euro ist der Hunger mit einem Baguette oder überbackenem Schwarzbrot gestillt. Wer es etwas leichter mag, wählt aus dem Salatangebot. Ein Teller wird mit Baguette um 6,20 serviert. Zusätzlich bietet die Wochenkarte drei verschiedene Hauptspeisen zwischen 6,50 und sieben Euro. Spezielle Angebote und Ermäßigungen für Studierende gibt es nach Auskunft der Bedienung allerdings nicht.

Zwar wirbt das Café auf seiner Homepage mit seinen "bekannten Baguettes", doch vor allem wegen seines Spieleangebots machen Studierende gerne einen Zwischenstopp in der Alser Straße. Nach der Energiezufuhr kann man bei einer gemütlichen Runde Schach oder einem anderen der unzähligen Brettspiele, die hier zu finden sind, entspannen. Stundenlange Spieleabende sind selbstverständlich, nicht nur bei Studierenden. Zu den "verspielten" BesucherInnen zählen auch ältere Semester.

Doch das Benno ist nicht nur zum Spielen da: Seit kurzem bietet das Lokal einen kostenlosen W-Lan-Zugang, sodass Mitschriften nach der Vorlesung gleich digitalisiert werden können. Empfehlenswert ist das allerdings nur bis zum Nachmittag, denn je später, desto unruhiger und verrauchter wird es im Lokal.

Preisvergleich

Cappucino – 2,10 Euro

Großes Bier vom Fass – 3 Euro

Soda Zitron 0,25l – 1,40 Euro

Billigste Speise auf der Karte – Knoblauchbrot, 2 Stück gegrillt, um 2,30 Euro

Specials – Montag ist Schnitzeltag: Wiener Schnitzel mit Salat um 5 Euro

Bewertung:

Studierendenfreundlichkeit: Ob jung oder alt, hier ist jeder willkommen. Das Personal ist jung, nett und für Fragen und Wünsche offen. Am frühen Nachmittag eignet sich das Lokal auch für spontane Lern-Sessions.

Ambiente: Aufregend ist das Benno nicht, dafür fühlt man sich bei der Wohnzimmeratmosphäre fast wie daheim – wäre da nicht der Raucherqualm in der Luft.

Preis-Leistung: Studierendenangebote gibt es im Benno nicht. Die Preise für Hauptspeisen sind dennoch in Ordnung, das Angebot an günstigen Snacks ist groß und die Getränkepreise sind niedriger als in manch anderen Lokalen.

Fazit

Spieleabend, Kaffeetratsch oder ein Blick ins Kaffeemuseum: Ein Besuch im Café Benno hebt nach einem anstrengenden Uni-Tag garantiert die Stimmung. (Elisabeth Oberndorfer/derStandard.at, 20. Februar 2007)