Linz - Um auch die „brach liegende weibliche Begabungsreserve“ für die Technik zu akquirieren, will die Universität Linz potenzielle Studentinnen heftig umwerben. Deshalb hat Renate Tobis, Mathematikprofessorin aus Kaiserlautern (BRD), ab dem Sommersemester 2001 eine Gastprofessur in Linz inne, in der sie nicht nur wissenschaftlich tätig sein wird. Sie wird dann auch Vorträge an Schulen und „Schnuppertage“ an der Universität abhalten. Dieses „Rollenmodell“ wurde an der Universität Kaiserslautern entworfen und hat dort einen Anstieg der Frauenquote bewirkt. „Wir wollen nicht die Illusion schüren, dass Technik-Studien leicht wären, aber es gibt keinen Grund, dass Frauen dieses Studium nicht schaffen würden“, räumt Dekan Heinz Engl mit falschen Vorstellungen auf. Und Engl wünscht sich eben, dass eine Frau für die technischen Studien wirbt. Informatik studieren in Linz etwa zehn Prozent Frauen, unter die Mechatroniker wagen sich gar nur drei Prozent. Für das erste halbe Jahr übernimmt die Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät selbst die Personalkosten. Dann sollen SponsorInnen helfen. Vor einem halben Jahr wurde die Plattform „FIT - Frauen in die Technik“ gegründet. In einem Netzwerk kümmern sich zwanzig „Mentorinnen“ um den weiblichen Nachwuchs. (aw)