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Werner Faymann

Foto: APA/Roland Schlager
Wien - Der neue Verkehrsminister Werner Faymann dementiert die angebliche Auswechslung aller unter FPÖ und BZÖ ernannten Beamten und Verkehrsmanager. Eine Liste mit insgesamt 72 Parteigängern, die die FPÖ/BZÖ-Verkehrsminister in den vergangenen sechs Jahren bei den ÖBB, der Asfinag, im Forschungsbereich und im Infrastrukturministerium selbst untergebracht haben sollen, existiere nicht.

"Eine solche Gedankenwelt ist uns fremd", versicherte ein Sprecher Faymanns am Montag in Reaktion auf einen Bericht in den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN). Funktionen im Ministerium und dessen Umfeld würden "nicht nach parteipolitischer Zugehörigkeit, sondern ausschließlich nach der Qualität der Arbeit und ihrer Qualifikation besetzt". Es werde sicher keine Umfärbung stattfinden, sagte der Faymann-Sprecher.

"Todesliste"

Laut "OÖN"-Bericht enthält die "Todesliste" Namen von Abteilungs- und Sektionsleitern, Geschäftsführern, Vorständen und Aufsichtsräten. Besonders viele Namen kommen demnach aus dem Bereich Forschung. Dort sollen die blau-orangen Minister gleich 22 Posten neu besetzt haben, acht sind es im Bereich Luftfahrt, fünf bei der "Via Donau" und vier im Telekombereich.

Faymann hatte kurz nach seinem Antritt in einem Interview erklärt, es sei "falsch, jemanden auszutauschen, weil ihn eine Partei eingesetzt hat. Ich schaue mir die Teams aber sehr genau an. Wenn ein Austausch erfolgt, muss es aus fachlichen Gründen sein", so der Verkehrsminister Mitte Jänner.

Bisher sind noch keine Manager oder Beamte ausgewechselt worden. Lediglich ÖBB-Aufsichtsratspräsident Wolfgang Reithofer, der der ÖVP nahe steht, hat bereits seinen Rückzug im Rahmen der nächsten Hauptversammlung Ende Mai angekündigt. Als Wunschkandidat Faymanns für Reithofers Nachfolge gilt der jahrzehntelange Chef des Baukonzerns Porr, Horst Pöchhacker. Er gilt als SP-nahe. (APA)