Die beiden Beamten werden beschuldigt, einen Kommissar begünstigt zu haben, obwohl dieser in Verbindung mit dem israelischen Mafia-Clan Farinian stehen soll. Innenminister Avi Dichter nominierte kurz nach dem Rücktritt den bisherigen Chef der Gefängnisverwaltung, Jaakov Ganot, zum Nachfolger Karadis.
Postenvergabe
Ebenfalls wegen Korruptionsvorwürfen, aber in einer Postenvergabe-Affäre, trat am Sonntagabend dann der Direktor der israelischen Steuerbehörde zurück: Jacky Matza habe ein Rücktrittsschreiben an Finanzminister Avraham Hirshson geschickt, berichtete das staatliche israelische Fernsehen. In dem Schreiben habe Matza erklärt, dass er vor dem Abschluss der gegen ihn laufenden Ermittlungen seine Verantwortung übernehmen und Platz für einen Nachfolger machen wolle.
Die israelische Polizei ermittelt seit Jänner gegen die Steuerbehörde wegen des Vorwurfs, dass die Vergabe von Posten durch reiche Geschäftsleute beeinflusst wurde, denen im Gegenzug Steuervergünstigungen versprochen wurden. Auch Matza soll so an seinen Posten gekommen sein.
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen waren Matza und die Privatsekretärin von Israels Ministerpräsident Ehud Olmert, Shula Saken, unter Hausarrest gestellt worden. Saken ist seit 30 Jahren eine enge Vertraute Olmerts.
Nach Flucht ermordet
Die Affäre, wegen der der Polizeichef seinen Hut nehmen musste, hatte im September 1999 ihren Anfang genommen, als ein Polizeibeamter sich in Uniform im Auftrag der Familie Farinian an der Ermordung eines Mafiamitglieds beteiligte. Der Mann wurde in einem Krankenhaus im Bett getötet. Der Polizist gestand nach seiner Festnahme den Mord und benannte mehrere ranghohe Beamte, die ebenfalls im Dienst des Mafiaclans stehen sollen. Er wurde unter Hausarrest gestellt, floh nach Mexiko und wurde dort im April 2001 ermordet.