Eines gleich vorweg:

Benzinsparen ist relativ. Und ganz prinzipiell: Der Lexus GS 450h ist ein fantastisches Auto.

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Das h steht für Hybrid,

das heißt, der Lexus wird von einem herkömmlichen Sechszylinder in Kombination mit einem Elektromotor angetrieben. Der Benziner alleine hat schon 296 PS, der Elektromotor leistet 200 PS. Das ganze System mit Elektromotor stellt 335 PS zur Verfügung. Daraus ergibt sich auch die Relativität des Benzinsparens.

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In unserem Praxistest

kamen wir nicht unter elf Liter. Als bester Wert im Schnitt waren im Bordcomputer 9,3 Liter abgespeichert. Da muss einer das Auto getragen haben. Die 11,2 Liter, auf die wir schlussendlich kamen, sind ehrlich: nicht geglüht, aber auch nicht geschlichen. Und gleichermaßen Stadt wie Autobahn gefahren.

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Ein

herkömmlicher anderer Motor in einer Limousine käme deutlich über zehn Liter, eher in Richtung 15 Liter. Die Überlegung von Lexus: Ein Sechszylinder mit der Leistung eines Achtzylinders - mit Elektro-Hilfe. Der Hauptnutzen ist also nicht unbedingt das Benzinsparen, sondern die zusätzliche Leistung, die zur Verfügung steht.

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Wie das

funktioniert, merkt man als Fahrer prinzipiell gar nicht, außer man achtet genau darauf - oder behält das Display im Auge. Ausparken und anfahren geht mit dem Elektromotor, also lautlos. Geringe Geschwindigkeiten oder Gefällestrecken gehen auch elektrisch.

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Dann übernimmt

der Benziner. Überland und bei gleichmäßiger Geschwindigkeit ist der Verbrennungsmotor der effizienteste Antrieb. Beim Beschleunigen hilft der Elektromotor dem Benziner, die Batterie steuert zusätzliche Leistung bei, was eine extreme Dynamik garantiert. Und zwar übergangslos.

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Gespeist

wird die Batterie aus dem Elektromotor, der als Generator agiert. Die Leistung wird einerseits bei gleichmäßiger Geschwindigkeit gewonnen, andererseits überall dort, wo Leistung entsteht, sonst aber verpuffen würde. Etwa beim Runterbremsen und beim Schiebebetrieb.

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Das regenerative

Bremssystem wandelt die Bewegungsenergie, die beim Bremsen mit konventionellen Fahrzeugen einfach verloren geht, in Elektrizität um, die in der Batterie gespeichert wird.

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Insgesamt

ist das nicht nur ein vernünftiger Antrieb, sondern auch ein unglaublich komfortabler oder eben extrem dynamischer Antrieb. Die höchste Effizienz erzielt der Hybrid-Antrieb logischerweise in der Stadt, wo die meiste Energie gewonnen und eingesetzt werden kann.

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Die Funktionsweise

des Hybrid Synergie Drive kann man über das Display beim Tacho oder das größere Display der Navigationsanzeige beobachten. Auch der Verbrauch lässt sich dort auf jeweils fünf Minuten aufgeschlüsselt anzeigen und abrufen.

Einziger Nachteil:

Das System kostet Gewicht und Platz. Der Kofferraum ist etwas kleiner als in der herkömmlichen Limousine.

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Knapp

80.000 Euro sind, gemessen am Angebot und auch im direkten Vergleich mit der (deutschen) Konkurrenz, ein fairer Preis. Der Wagen bietet Komfort, Dynamik und ein gutes Gewissen. Nächste Woche: Erdgas als Alternative. (Michael Völker, AUTOMOBIL, 16.2.2007)

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