Wien – Die RHI-Tochter Didier-Werke in Wiesbaden könnte RHI-Aktionär Martin Schlaff unverhofft Probleme machen. Genauer gesagt Schlaffs MS Privatstiftung (MSPS), die über Optionen mit bis zu 30 Prozent am Feuerfestkonzern beteiligt ist. Weil RHI_die Didier-Werke nicht zu 100 Prozent besitzt, sondern – über direkte und indirekte Anteile – nur zu 97,5 Prozent, könnte die MSPS nach dem deutschen Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) möglicherweise zu einem Pflichtangebot an die Didier-Aktionäre verdonnert werden.

Option noch nicht ausgeübt

Zumindest theoretisch, denn derzeit hat die MSPS ihre Optionen auf RHI-Aktien noch nicht ausgeübt. Laut Veröffentlichung der Übernahmekommission wäre die Frist zur Ausübung der Optionen eigentlich am 31. Jänner abgelaufen und die MSPS müsste bereits rund 17 Prozent an RHI_halten. Tut sie aber nicht, zumindest wurde bis Donnerstag nichts dergleichen gemeldet. Was den Schluss zulässt, die Optionen wären verlängert worden, wie es in Kreisen der Bank-Austria-Creditanstalt heißt.

Pflichtangebot

RHI habe grundsätzlich nicht die Absicht, ein allfälliges Pflichtangebot der Schlaff-Stiftung in Bezug auf Aktien der Didier anzunehmen, teilte RHI am Donnerstag mit. Verständlich, würde dies bei 70.000 handelbaren Didier-Aktien doch rund sieben Millionen Euro kosten. Unabhängig davon, wie hoch der Anteil der MSPS an RHI aktuell ist: Dank diverser Options- und Wandelschuldverschreibungen könnte MSPS ihren Anteil jederzeit auf bis zu 31,55 Prozent hochfahren. Die noch nicht getauschten Anleihen haben derzeit keine "Stimmrechte". (ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.2.2007)