Auswanderung von Ärzten und Krankenschwestern vershclechtert Lage der Bevölkerung
Redaktion
,
Genf/Bagdad - Die anhaltende Gewalt im Irak könnte nach
Einschätzung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in
diesem Jahr bis zu einer Million Menschen in die Flucht treiben. Die
Zahl der Flüchtlinge nehme täglich zu, sagte IOM-Sprecherin Jemini
Pandya am Freitag in Genf. Ein Mangel an Lebensmitteln und der Exodus
von Ärzten und Krankenschwestern aus dem Irak führe außerdem zu immer
mehr Krankheiten und Fehlernährung bei Kindern. Die Aussichten für
die Flüchtlinge seien düster, sagte Pandya.
Die IOM gehe bei ihrer Einschätzung davon aus, dass sich an der
Sicherheitslage im Irak nichts ändere, erklärte Pandya weiter.
Sollten Nachbarländer ihre Grenzen zum Irak schließen, müssten immer
mehr Flüchtlinge im eigenen Land ausharren. Viele seien in
abbruchreifen Häusern untergekommen oder hätten sich notdürftige
Behausungen gebaut - meist ohne Strom, Isolierung und sanitäre
Anlagen. Sogar Kinder im Alter von zehn Jahren hätten sich
Aufständischen angeschlossen, berichtete die IOM-Sprecherin: Entweder
wegen des Geldes oder aus Rache für Angriffe gegen
Familienmitglieder.
Nach Angaben des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR)
wurden allein in den vergangenen zwölf Monaten mindestens 640.000
Iraker aus ihren Häusern vertrieben. Den Vereinten Nationen zufolge
wurden in den vergangenen 30 Jahren rund 3,8 Millionen Iraker zu
Flüchtlingen, darunter 1,8 Millionen zu Binnenflüchtlinge. (APA/AP)
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