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An Geldveranlagung und Vorsorge per se haben Franz (68) und Edeltraud (66) Laaha nicht gedacht, als sie vor mehr als zehn Jahren begonnen haben, ihr Geld anders zu veranlagen, statt es nur auf ein Sparbuch zu legen. "Wir haben immer ein bisschen Geld auf die Seite gelegt. Der Hauptgedanke war, dass wir es irgendwann sicher einmal brauchen werden", sagt Franz Laaha im Gespräch mit dem Standard. Bei fünf Kindern habe es immer wieder verschiedene Wünsche gegeben, die erfüllt werden wollten.

Das Sinken der Sparbuchzinsen war der Anlass, über andere Sparformen nachzudenken. In einem ersten Schritt wurde für jedes der Kinder ein Bausparvertrag abgeschlossen. In Gesprächen mit dem Bankberater wurde über eine Veranlagung nachgedacht. Entschieden hat sich das Ehepaar Laaha, das sich nach eigenen Angaben "nicht gerne mit Geld beschäftigt", für einen Mix aus Anleihen und Fonds.

Nicht zufrieden mit Betreuung

Informationen über die Entwicklung der ausgewählten Produkte flattern zwar regelmäßig ins Haus, an der Betreuung durch die Bank haben die Laahas dennoch einiges auszusetzen. „Der Berater ruft eigentlich nur dann an, wenn er neue Produkte hat, die er anpreisen will“, so der Tenor. Aber Gespräche über Veränderungen in der Veranlagung, etwa weil ein Sektor schwächelt oder sich in einer anderen Branche neue Chancen auftun, habe es immer nur dann gegeben, "wenn wir darum gebeten haben", sagt Edeltraud Laaha. Von sich aus seien die Berater nie gekommen und hätten um ein Gespräch gebeten.

Mit den gewählten Mischfonds waren die sportbegeisterten Pensionisten nicht immer glücklich. "Natürlich hat es Phasen gegeben, wo alles nur nach unten gegangen ist", erinnert sich Franz Laaha etwa an das Jahr 2000 zurück. Dennoch blieb man der gewählten langfristigen Strategie treu. "Durch das hin- und herwechseln verliert man am meisten", sind sich Franz und Edeltraud einig. Nicht bei jedem Fonds seien bereits wieder jene Gewinne erzielt worden, die man schon einmal hatte.

Auto, Küche und Hilfe

Ist ein gewähltes Produkt ausgelaufen, "haben wir das Geld immer gebraucht". Sei es als Zuschuss für ein neues Auto, eine Renovierung der Küche oder für die Unterstützung der Kinder, die bis auf den jüngsten Sohn bereits alle eine eigene Familie gegründet haben. Die Lebensversicherung des Vaters wurde in Yen investiert, was ein "paar Jahre wirklich gut gelaufen ist." Als die japanische Währung sich nicht mehr so gut entwickelt hat, wurde auf Schweizer Franken geswitcht. Ein erneuter Umstieg in Euro wird derzeit überlegt. Die beste Veranlagung, wo am Ende eine Verdoppelung des Kapitals erreicht wurde, hat die Familie Laaha bei einer Schweizer Bank erreicht. Neue Veranlagungen sind derzeit nicht geplant. Derzeit läuft noch eine Lebensversicherung. Im Jahr 2012 laufen Fonds aus. Ob sich das Ehepaar dann einen großen Wunsch erfüllen will oder das Geld weiter veranlagt wird, ist noch offen. Franz Laaha: "Das hängt auch davon ab, wie sich das Kapital bis dahin entwickelt hat und wie viel Geld wir ausbezahlt bekommen." (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.2.2007)