Nachfolger des Diktators Turkmenbashi erreichte 89,23 Prozent der Stimmen - Entwicklung des privaten Unternehmertums angestrebt
Redaktion
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Aschchabat - Der neue turkmenische Präsident
Gurbanguly Berdymuchammedow hat am Mittwoch offiziell sein Amt
angetreten. Nach seinem Wahlsieg mit offiziell 89,23 Prozent der
Stimmen legte er vor dem Parlament in der Hauptstadt Aschgabad den
Amtseid ab. Berdymuchammedow kündigte an, das Erbe des verstorbenen
Staatsoberhauptes Saparmurat Nijasow fortzusetzen. Der Diktator hatte
sich in einem bizarren Personenkult feiern lassen und die gas- und
ölreiche Ex-Sowjetrepublik in Zentralasien isoliert.
Bildungs- und Sozialreformen
Berdymuchammedow versprach für seine fünfjährige Amtszeit "die
Entwicklung des privaten Unternehmertums" und kündigte Reformen in
den Bereichen Bildung und Gesundheit an. So sollten neue Ärzte
eingestellt und Krankenhäuser eröffnet werden, nachdem Nijasow 2005
die Schließung aller Hospitäler außerhalb der Hauptstadt Aschchabat
und die Entlassung von 15.000 Ärzten angeordnet hatte.
Berdymuchammedow war damals als Gesundheitsminister für die Umsetzung
der Anweisung zuständig.
Opposition im Exil
Bei der Wahl am Sonntag hatten die Bürger des zentralasiatischen
Landes erstmals die Wahl zwischen mehreren Kandidaten - allerdings
gehörten alle sechs Bewerber der allein zugelassenen Demokratischen
Partei Turkmenistans an. Die profiliertesten Köpfe der Opposition,
die sich ausnahmslos im Exil befinden, waren zu dem Votum nicht
zugelassen. Wahlbeobachter hatten den Urnengang als manipuliert
kritisiert.
Der frühere Gesundheitsminister Berdymuchammedow war 2001 zum
stellvertretenden Regierungschef aufgestiegen. Er gehört der einzigen
in Turkmenistan zugelassenen politischen Formation, der
Demokratischen Partei, an. Seinen großen politischen Einfluss stellte
er unter Beweis, als er nach dem Tod Nijasows überraschend zum
Interims-Präsidenten berufen wurde. Laut Verfassung hätte eigentlich
Parlamentspräsident Owesgeldy Atajew bis zu den Wahlen das höchste
Amt im Staat übernehmen müssen - wegen Ermittlungen gegen Atajew
wurde diese Regel jedoch außer Kraft gesetzt. (APA/dpa/AP, 12.Februar 2007)
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