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Grund für die starken Schwankungen ist nicht nur der unterschiedlich starke Wettbewerb sondern auch eine sehr verschiedene Besteuerung.

Foto: Reuters/Balogh
Wien/Hamburg - In Europa gibt es offenbare enorme Preisunterschiede für Strom. Wie eine aktuelle Untersuchung des Londoner Beratungsunternehmens Energy Advice im Auftrag des deutschen Energie-Informationsdienstes EID ergeben hat, zahlten Haushalte in Dänemark etwa im Jänner mehr als doppelt so viel für eine Kilowattstunde wie die Finnen. Österreich lag bei der Untersuchung, die zwölf Länder umfasste, im Vormonat mit seinen Strompreisen im europäischen Mittelfeld.

Nach der Erhebung zahlte eine Däne bei der Abnahme einer üblichen Haushaltsmengen von 3.500 kWh pro Jahr zuletzt inklusive Steuern 24,67 Cent je Kilowattstunde, ein Niederländer 23,42 Cent, ein Italiener 23,29 Cent, ein Deutscher 21,03 Cent, ein Franzose dagegen nur 12,41 Cent und ein Finne nur 11,61 Cent. In Österreich muss ein Haushalt den Angaben zufolge derzeit durchschnittlich 17,68 Cent je Kilowattstunde berappen.

Unterschiedliche Besteuerung

Grund für die starken Schwankungen ist allerdings nicht nur der unterschiedlich starke Wettbewerb sondern auch eine sehr verschiedene Besteuerung. Auch hier liegt Österreich laut Untersuchung mit 2,23 Cent je Kilowattstunde für Haushalte im Mittelfeld, Dänemark verrechnet einen Steueraufschlag von fast 9 Cent, die Niederlande 5,8 Cent, Finnland wiederum nur 0,74 Cent und Belgien gar nur 0,35 Cent. Anders die Situation in der Industrie, wo von den zwölf untersuchten Ländern Österreich mit 1,11 Cent nach Italien mit 2,28 Cent die höchsten Abgaben verrechnet.

Brutto liegen aber auch die heimische Industriestrompreise mit durchschnittlich 6,41 Cent je Kilowattstunde (für eine Leistung von 50 Megawatt) im europäischen Mittelfeld. Britische Stromlieferanten verrechnen ihren Industriekunden dem gegenüber 8,66 Cent, deutsche 7,99 Cent, französische Lieferanten 5,87 Cent je Kilowattstunde. (APA)