Klagenfurt/Linz - Zur Schullaufbahn der drei Mädchen gibt es widersprüchliche Aussagen. Vertreter der oberösterreichischen Schulbehörde hatten die ursprünglichen Angaben, dass die Kinder Hausunterricht erhalten hätten, abgestritten. Die Kinder hätten zwar überdurchschnittlich viele Fehlzeiten in der Schule gehabt, aber immer die notwendigen Prüfungen bestanden. Eine Therapeutin hat hingegen schwere Vorwürfe gegen die Behörden erhoben.

Keine Schulzeugnisse

Die Behörden "wollen für sich selber eine Entschuldigung finden", sagte Waltraud Kubelka, die die Kinder seit rund einem Jahr in Kärnten betreut, Montagabend in der "Zeit im Bild 2". Die Mädchen hätten keine Beschulung erhalten, das älteste Kind sei seit der zweiten Klasse nicht mehr ins Gymnasium gegangen. "Die Behörden versuchen einiges anders darzustellen, als es sich uns darstellt", betonte Kubelka. Sie frage sich, warum die entsprechenden Schulzeugnisse nicht zur Verfügung gestellt worden seien.

"Riesengroße Defizite"

Die Kinder hätten untereinander eine "eigene Sprache" entwickelt und würden logopädische Therapie erhalten. Die älteste Tochter habe die größten Probleme, berichtete Kubelka, die von "riesengroßen Defiziten" sprach. Die Mädchen würden intensiv therapiert und 24 Stunden pro Tag begleitet.

Vater ein "sehr, sehr netter Mann"

Den Vater der drei Kinder, der gegenüber den Medien bisher kein Statement abgeben wollte, bezeichnete Kubelka als "sehr, sehr netten Mann". Er sei "sehr schockiert" gewesen. Die Mutter der Mädchen habe ihn von den Kindern fern gehalten und ihnen "nur Schlechtes" über ihnen berichtet. Mittlerweile habe der Mann zu den Kindern eine Bindung aufgebaut, so Kubelka. (APA)