Aschchabat - Die vom Exil aus agierende turkmenische
Opposition will das Ergebnis der Präsidentenwahl nicht anerkennen.
Die Abstimmung sei ungültig, erklärte die Vereinigte Demokratische
Opposition Turkmenistans am Montag auf ihrer Website. In der früheren
Sowjetrepublik Turkmenistan hatte die Bevölkerung am Sonntag einen
Nachfolger für den im Jänner gestorbenen Staatspräsidenten Saparmurat
Nijasow gewählt.
Erstmals hatten die Bürger des zentralasiatischen Landes die Wahl
zwischen mehreren Kandidaten, die allerdings alle sechs der allein
zugelassenen Demokratischen Partei Turkmenistans angehören. Dabei
handelt es sich um die Nachfolgeorganisation der früheren KP.
Berdymuchamedow kündigt Reformen an
Als Sieger schien schon vor der Wahl Guranbguli Berdymuchamedow
festzustehen, der nach dem Tod Nijasows am 21. Jänner die
Amtsgeschäfte des Präsidenten übernommen hatte. Er hat angedeutet,
dass er einige Reformen durchführen will, die das Land aus der zwei
Jahrzehnte währenden Isolation führen könnten. Wie die Wahlkommission
mitteilte, lag die Wahlbeteiligung bei 98,65 Prozent.
Die Wahl wurde auch international beachtet, da Turkmenistan über
riesige Erdgasvorkommen verfügt und sowohl an Afghanistan als auch an
den Iran grenzt. Internationale Wahlbeobachter gab es bei der Wahl
aber nicht. Der Vorsitzende der Parlamentarischen Versammlung der
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE),
Göran Lennmarker, erklärte am Samstag in Aschchabat, die Wahl sei ein
Schritt in Richtung Demokratie für das Land. (APA/AP, 12.2.2007)