Der neue Telekommunikationsausrüster von Siemens und Nokia soll trotz der Ermittlungen in der Schmiergeld-Affäre bei Siemens an den Start gehen. "Es bleibt alles beim Alten, wir erwarten den Abschluss ("Closing") im laufenden Quartal", sagte ein Unternehmenssprecher am Montag und reagierte damit auf einen Bericht der " Financial Times Deutschland " (Montag).

1. April

Die Zeitung hatte berichtet, der Start des Joint Ventures sei für 1. April vorgesehen. Zu einem genauen Datum für den operativen Beginn des Gemeinschaftsunternehmens wollte sich der Sprecher nicht äußern.

Verschmelzung

Ursprünglich war der Start des Joint Ventures bereits für Anfang Jänner vorgesehen gewesen, wurde aber auf das erste Quartal verschoben, um Siemens Zeit für die Aufklärung der Schmiergeld-Affäre zu geben. Erst danach soll auch mit dem angekündigten Abbau von bis zu 9000 Arbeitsplätzen in den kommenden Jahren begonnen werden. Die beiden Unternehmen hatten im Sommer 2006 die Verschmelzung ihrer Telekomausrüster-Sparten bekannt gegeben. Sie sind zu gleichen Teilen an dem Joint Venture beteiligt, allerdings kommt Nokia die Führungsrolle zu.

Überlegungen

In dem Zeitungsbericht hieß es unter Berufung auf hochrangige Konzernkreise, falls konzerninterne Prüfungen Unregelmäßigkeiten in einzelnen Bereichen der Siemens-Netzsparte zu Tage förderten, würden die betroffenen Projekte bis zum Ende der Ermittlungen bei Siemens verbleiben und erst zu einem späteren Zeitpunkt in das Gemeinschaftsunternehmen eingehen.

Allerdings handle es sich dabei um eine rein "hypothetische Option". "Zurzeit gibt es keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass das Zurückhalten einzelner Projekte notwendig sein wird", zitiert die Zeitung aus den Kreisen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte lediglich, dass man vor dem Abschluss eine Überprüfung zur Einhaltung von Geschäftsrichtlinien ("Compliance") abschließen werde. Nokia sei an dieser Überprüfung aktiv beteiligt. (APA)