Frankfurt - Bei einer Lkw-Allianz von MAN, Scania und VW wollen die Wolfsburger einem Magazinbericht zufolge ihren ehemaligen Konzernchef Bernd Pischetsrieder an der Spitze der neuen Firma installieren. Grund sei das "vergiftete Klima" zwischen MAN und Scania nach dem gescheiterten Übernahmeversuch von MAN, berichtete die "Wirtschaftswoche" Wochenende vorab. Top-Manager der Münchener oder der Schweden kämen daher für den Chefposten nicht in Frage.

Pischetsrieder ist nach seinem Abgang von der VW-Konzernspitze beauftragt, das VW-Geschäft mit schweren Lastern in ein Gemeinschaftsunternehmen mit MAN und Scania einzubringen. VW wollte den Bericht nicht kommentieren. VW ist maßgeblich sowohl an MAN als auch an Scania beteiligt.

Optimismus

Der Nachfolger von Pischetsrieder auf dem Konzernchefsessel in Wolfsburg, Martin Winterkorn, gab sich unterdessen zuversichtlich, einen neuen Nutzfahrzeugkonzern schmieden zu können. "Ich bin optimistisch, dass wir eine Einigung finden werden, die allen Beteiligten gerecht wird", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".

MAN hatte seine 10,3 Mrd. Euro schwere Offerte für Scania wegen Aussichtslosigkeit Ende Januar zurückgezogen. VW ist bei Scania wie auch bei MAN größer Aktionär und damit der Schlüssel zum Gelingen einer Fusion. Pischetsrieder suche nun "intensiv nach einer passenden Lösung", sagte Winterkorn. MAN-Chef Hakan Samuelsson hatte in dieser Woche allerdings erklärt, die Aufnahme neuer Gespräche mit Scania und VW habe keine Eile. MAN-Finanzvorstand Karlheinz Hornung legte am Wochenende nach: Er gehe davon aus, dass im nächsten halben Jahr nicht viel passieren werde, zitiert das Magazin "Automobilwoche" Hornung in einem Vorabbericht. (APA/Reuters)