Wien - Schöps weist Zeitungsberichte zurück, wonach mehr als die Hälfte der österreichweit 122 Filialen geschlossen werden sollen. Die Textilkette werde sich bis Jahresende nur von maximal zwölf Standorten trennen, sagte Firmenchef Guido Eric Wolfram. 85 Geschäfte würden nur vier Tage zugesperrt, um die Kollektionen auszutauschen und kleine Umbauten vorzunehmen.
Ziel sei es, vom Image des Billighändlers wegzukommen. In den 85 Filialen werde künftig auch Designerware geboten.
Unattraktive Standorte
Für Branchenkenner ist jedoch klar: Schöps kämpfe mit etlichen unattraktiven Standorten, die Filial- und Personalstrukturen seien veraltet. Und seine mittlere Größe mache es dem Traditionsunternehmen sehr schwer, mit 850 Mitarbeitern gegen internationale Textilmultis und kleine wendige Spezialisten zu bestehen.
Mehrere Eigentümerwechsel
Schöps hat mehrere Eigentümerwechsel absolviert. Ursprünglich in österreichischer Hand, nahm sich der deutsche Investor Thomas Matzen 1989 der schwer verschuldeten Firma an. 2002 kam sie unter das Dach der Marbert Holding, seit Ende 2006 sind Luxemburger Investoren am Zug. Mitbewerber sehen jetzt zwei Optionen: Schöps werde als Braut aufgeputzt und erneut verkauft oder hoffe, den Turnaround in ein bis zwei Jahren allein zu schaffen. Die Bilanzen der zwei Vorjahre sind nach wie vor ausständig. 2004 betrug der Verlust 3,8 Mio. Euro. (APA, vk, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.2.2007)