Holzhacken und Baum aufstellen zur Revitalisierung der ursprünglichen Flora im wichtigsten Erholungsgebiet im Norden Wiens
Redaktion
,
In dieser Galerie: 2 Bilder
Auf dem Bisamberg - dem wichtigen Erholungsgebiet im Norden Wiens - finden
derzeit umfangreiche Baumschlägerungen statt, die jedoch nicht der
Holzgewinnung dienen, sondern die Pflanzenwelt der Erhebung in ihren
ursprünglichen Zustand zurückversetzen sollen. Entfernt werden nämlich nur
nicht standortgerechte Gehölze, an deren Stelle Eichen, Kirsch- und
Elsbeerbäume gepflanzt werden. Die Aktion wird von der Europäischen Union
gefördert und sieht auch eine Verbreiterung der Wege durch Entfernen der
dichten Stauden am Rande der markierten Routen vor, um das Beobachten von
Tieren und seltenen Pflanzen zu erleichtern bzw. überhaupt erst zu ermöglichen.
Geologisch betrachtet ist der Bisamberg die Verlängerung des
Sandstein-Wienerwaldes nördlich der Donau, gehört also noch zu den Alpen. Bis
zum 18. Jahrhundert war die Erhebung fast vollständig bewaldet, erst dann
gewann man durch Rodung die für den Weinbau benötigten Flächen. Im ersten
Weltkrieg galt der Berg als militärisches Sperrgebiet und durfte von Zivilisten
nicht betreten werden. Damals legte man auch ausgedehnte Schanzen an, deren
Spuren heute noch zu sehen sind.
Auf dem Areal brüten so seltene Vögel wie Mittel- und Blutspecht, Neuntöter,
Wespenbussard und Sperbergrasmücke, zu den Raritäten der Flora gehört u. a.
der streng geschützte Diptam. Es wird zwar einige Zeit dauern, bis die nun
gesetzten Maßnahmen volle Wirkung zeigen, doch schon der Anfang ist sehr
erfreulich.
Der Bisamberg war schon zur Keltenzeit besiedelt, man fand dort den ältesten
Beleg für die Kupferverarbeitung in Österreich.
Die Route: Von der Schnellbahnstation folgt man der roten Markierung
an den Fuß des Berges, hält sich kurz rechts und gelangt über den Touristensteig
- auch Nordwiener Steig genannt - in etwa einer Stunde zur Hochfläche, zur
Elisabethhöhe und dann zum Gasthof Gamshöhe. Nun geht es auf der roten
Markierung in Richtung Hagenbrunn, bis man den Karl-Schlammerweg erreicht
(ebenfalls rot markiert), auf den man nach rechts einschwenkt und über mäßig
gewelltes Terrain zur Eichendorffhöhe und zum Magdalenenhof wandert. Gehzeit
ab Gamshöhe: eine Stunde.
Autofahrer steigen auf dem asphaltierten Weg nach Langenzersdorf ab, für
Benützer öffentlicher Verkehrsmittel empfiehlt sich die rote Markierung durch
den Klausgraben nach Strebersdorf zur Endstation der Straßenbahnlinie 26. Für
beide Varianten braucht man je eine Dreiviertelstunde. (Bernd Orfer/Der
Standard/Printausgabe/10./11.2.2007)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.