Wien - Die Wiener ÖVP sieht für die Verkehrspolitik in der Bundeshauptstadt gute Zeiten anbrechen. In Zukunft werde Wien dank der "bewährten Achse" zwischen Bürgermeister Michael Häupl und Infrastrukturminister Werner Faymann (beide S) einen Bonus haben, prognostizierte Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl am Freitag. Insgesamt erwarte sich von der neuen Regierung eine Stärkung Wiens.

Für den Bau der sechsten Donauquerung und die Anbindung der A23 an die Nordost-Autobahn sei er zuversichtlich. Auch werde Faymann sicherlich vehement für das Projekt Nordost-Umfahrung (S1) eintreten: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so schnell seine politische Heimat vergisst", so Gerstl.

Eine große Aufgabe für die Zukunft sei die Regionalisierung der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur. Hierfür stünden die Chancen so gut wie nie. Der "Grenzverkehr" zwischen Wien und Niederösterreich müsse intensiviert und von beiden Seiten finanziert werden. Dabei solle der Verkehrsverbund Ost Region (VOR) zur Drehscheibe für die Planungen ausgebaut werden, forderte Gerstl.

U-Bahn-Linie U5

Die ÖVP trete auch weiter für die noch nicht realisierte U-Bahn-Linie U5 ein, die von Hernals über die Innenstadt hinaus zum Wienerberg fahren soll. Diese könne noch vor 2020 realisiert werden, wenn sie nun in die 5. Ausbaustufe des U-Bahn-Netzes aufgenommen werden, die zwischen Wien und Bund verabredet werden soll. Außerdem solle die U6 bei der Station Gumpendorfer Straße einen zusätzlichen Ast erhalten, der zum neuen Hauptbahnhof führt.

Überlegungen für eine City-Maut hege man derzeit nicht, meinte er auf Journalisten-Anfrage. Zwar müsse man in den Gedanken offen sein, allerdings sollte man erst Anreize und dann Sanktionen andenken. Stattdessen forderte Gerstl, die "Licht am Tag"-Verpflichtung für Autos zu überprüfen. An sonnigen Tagen könne man diese beispielsweise aussetzen. (APA)