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Die jungen Wilden im Parlament

Sie sind noch in ihren Zwanzigern und bestimmen schon mit über die Gesetze des Landes: Die Rede ist von den sechs unter dreißigjährigen Nationalratsabgeordneten in Österreich. Mit Laura Rudas stellt nun auch die SPÖ (wie die ÖVP mit Silvia Fuhrmann und Jochen Pack) eine Abgeordnete, die gerade mal 25 Jahre alt ist. Trotzdem sind die jungen Wilden im Nationalrat nach wie vor rar gesät und keineswegs in allen Parlamentsparteien vertreten. Der jüngste Abgeordnete des BZÖ ist Gernot Darmann mit 31 Jahren, der knapp nicht mehr in diese Kateogorie fällt. Die Grünen, die an sich sehr viele junge Wähler ansprechen, haben hingegen keine Abgeordneten unter 35 Jahren.

Ein Mitglied der Jungen Generation der SPÖ während einer Aktion unter dem Titel "Sie ziehen uns das letzte Hemd aus".

foto:foto: apa/Jaeger

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Mit ihren 25 Jahren ist Silvia Fuhrmann Bundesobfrau der Jungen ÖVP und außerdem jüngste Nationalratsabgeordnete in Österreich. Fuhrmann kümmert sich im Parlament um die Bereiche Jugend, Bildung und Familie. Sie fordert eine Neuregelung der Schutzbestimmungen für Lehrlinge und eine Mindestvergütung von 400 Euro für alle Lehrlinge. Dass man auch als Junge nicht vor heftiger Kritik gefeit ist, musste Fuhrmann im Rahmen ein Diskussion um die Kürzung der Pensionen um 11,50 Euro erfahren. Damals sagte sie, um 10 Euro könne man sich gerade einmal drei Wurtsemmeln kaufen. Kritik erntete sie damit auch in den eigenen Reihen.

foto:Reuters/HEINZ-PETER BADER

Jochen Pack, 25, ist wie Fuhrmann bereits seit 2002 Abgeordneter zum Nationalrat. Außerdem ist er Landesobmann­stellvertreter der Jungen ÖVP Steiermark seit 2003, Bezirksparteiobmann-Stellvertreter der Jungen ÖVP Steiermark seit 2004, Bezirksvorsitzender der Jungen Wirtschaft Hartberg seit 2004. Pack sieht sich für die Themen Sicherheit, Arbeit und Wirtschaft verantwortlich.

foto: jochen pack

Laura Rudas, 25, ist seit 16. Jänner die jüngste Nationalratsabgeordnete der SPÖ. Zuvor arbeitete die Nichte des ehemaligen SPÖ-Bundesgeschäftsführers Andreas Rudas im Wiener Gemeinderat. Rudas will sich wie die meisten anderen Abgeordneten in ihrem Alter für die Jugendthemen einsetzen. Besondere Anliegen sind ihr Diskriminierungen auf Grund von Geschlecht und Herkunft sowie der kostenlose Bildungszugang. Die Studiengebühren sind ihr nach wie vor ein Dorn im Auge.

foto:Standard/Cremer

Der 28-jährige Manfred Haimbuchner hat seinen Doktor in Rechtswissenschaften gemacht und ist jüngster Abgeordneter der FPÖ. Im Gespräch mit derStandard.at sagt er, er fühle sich als Jurist dazu berufen, "den Einzelnen vor der Übermacht des Staates zu schützen" und die Bürger dazu zu animieren, von ihren Rechten Gebrauch zu machen. Als Jüngster FPÖ-Abgeordneter liegen ihm die Interessen der jungen Menschen am Herzen. Ansprechen will er damit Lehrlinge bis hin zu jungen Eltern.

foto: Haimbuchner

Mit seinen 29 Jahren ist Christian Füller der älteste Unter-dreißig-jährige Parlamentarier. Der SPÖ-Abgeordnete stammt aus Judenburg und arbeitete früher als Konditorlehrling. Seit 2004 ist er Landesgeschäftsführer der Jungen Generation in der SPÖ-Steiermark. Als wichtigstes Anliegen nennt Füller die Vertretung seines Wahlkreises in Judenburg, weil diese Region durch die ehemalige verstaatlichte Industrie von starker Abwanderung betroffen sei, sagt Füller. Außerdem will er das Wahlalter auf 16 senken und sich im Konsumentenschutz engagieren.

foto: Füller

Thomas Einwallner, 28, hat vergangenes Jahr ein Nationalratsmandat in den Reihen der ÖVP bekommen. Seit sieben Jahren ist er Landesobmann der Jungen ÖVP Steiermark. Einwallners oberstes Ziel ist das Senken des Wahlalters auf 16 und als notwendige Begleiterscheinung eine fundierte politische Bildung in der Schule. "Wie schon seit Ende der 90er-Jahre von der JVP Steiermark gefordert, ist daher die Einführung eines verpflichtenden Faches 'Staatsbürgerkunde und politische Bildung' – im Ausmaß von drei Wochenstunden und in allen Schulen ab der neunten Schulstufe - das Gebot der Stunde", sagt Einwallner. (red)

foto:Einwallner