Josef Pröll hofft, dass die Klima-Studie "die letzten Zweifler überzeugt".

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Wien - Sucht man im 167 Seiten starken, rot-schwarzen Regierungsprogramm das Wort "Klima", dann wirft der Computer 17 Fundstellen aus. Zwei davon betreffen allerdings das "offene kulturelle Klima" und das "gute Klima am Kapitalmarkt". Aber die anderen fünfzehn Klima-Stellen widmen sich dem eigentlichen "Klima", um das es spätestens seit der bis jetzt schärfsten Warnung der UNO vor den Folgen des globalen Klimawandels verstärkt geht.

Die Vereinten Nationen fordern auf Basis einer großen Studie des Internationalen Wissenschaftsrats zum Klimawandel (IPCC) die Menschheit zum entschlossenen Gegensteuern in der Klimafrage auf.

Für Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) ist die UNO-Studie ein erhoffter Schrittmacher für seine Klimapolitik-Pläne: "Ich baue auf den Rückenwind, den dieser Bericht bringt, und hoffe auf eine leichtere Durchsetzbarkeit unserer Reformen", sagte Pröll zum Standard: "Der Bericht sollte auch die letzten Zweifler überzeugen."

Schwerpunkte

Pröll setzt bei seiner Klimaschutzstrategie neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs vor allem auf technische "Innovationen und alternative Treibstoffe". Österreich liege beispielsweise schon jetzt bei der Beimischung von Biosprit (drei Prozent) in Kraftstoffen über Plan. Bis 2010 soll der Anteil an Biosprit an der gesamten Spritmenge, die verbraucht wird, auf zehn Prozent gesteigert werden.

Ein anderer Aspekt - "Freizeitwirtschaft und Klimawandel" - wird im März Thema einer Parlamentsenquete sein, kündigte SP-Tourismussprecherin Melitta Trunk an. "So wenig die Touristen, die zu uns kommen, ein Parteimascherl tragen, so wenig soll auch die Freizeitwirtschaft ein solches tragen." (nim, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.2.2007)