Wien - Den Casinos Austria steht eine weitere Millionenklage eines Spielers ins Haus: Wie die Tageszeitung "Kurier" in der Montagsausgabe berichtete, will ein 40-jähriger Wiener Taxiunternehmer den Glücksspielkonzern zur Rechenschaft ziehen, weil er trotz Sperre über Schmiergelder Zutritt erhalten habe. Wegen finanzieller Turbulenzen war er eigentlich seit 2005 vom Spiel ausgeschlossen gewesen. Das Management des Casinos wies die Vorwürfe zurück.

Über den Zivilrechtsweg will der Wiener nun sein Geld genug: Er klagt die Casinos Austria AG auf eine Million Euro. Der Spielsüchtige begründet den Schritt damit, dass er über Bestechungsgelder in der Höhe von 1.000 bis 3.000 Euro am Eingang trotz selbst beantragter Sperre vorgelassen wurde und am Roulettetisch weiter sein Geld verzocken konnte. Sein Anwalt Johann Kral bekräftigte die Vorwürfe im "Kurier": Er sei mit seinem Mandanten ins Casino Wien in der Kärntner Straße gegangen. Dort sei er Zeuge geworden, wie sein Mandant 1.000 Euro übergeben habe und daraufhin in die Räumlichkeiten vorgelassen wurde, so der Jurist in einer Gedächtnisnotiz.

Die Vorwürfe seien "obskur und ungeheuerlich", meinte das Management des Casinos. Unterstellungen würden alle paar Jahr einmal auftauchen, so Herbert Beck von der Abteilung für Gästeangelegenheiten im "Kurier". Die Casino-Entrees seien videoüberwacht und jeder Handgriff sei nachvollziehbar. Auf APA-Anfrage wollte eine Sprecherin von Casinos Austria die Causa nicht weiter kommentieren, es handle sich um ein laufendes Verfahren. (APA)