Scheitern in der Wirtschaft heißt zuerst einmal draußen zu sein, ein Stigma zu tragen. Welche Bank gibt einem Pleitier noch Geld? Welcher Headhunter stellt einem Manager nach, der nachweislich versagt hat? Noch gibt es keinen Verein solcher Bankrotteure mit Namen "Schöner scheitern", auch wenn gepredigt wird, dass runde, reife Persönlichkeiten erst aus Niederlagen und Rückschlägen erwachsen. Privat, für das innere Wachstum, stimmt das sicher, aber im Job? Wer will denn die Geschichten von Gescheiterten hören? Wer will sie denn im Netzwerk? Wer empfiehlt sie denn weiter? Interessant werden sie doch erst, wenn sie es wieder nach oben geschafft haben. Dann gilt das als extrem begehrte Lernkurve. Im Sport wie in der Wirtschaft. Glücklich, wem ganz tiefe Täler im Job, in der Öffentlichkeit erspart bleiben – vor allem auch, weil die Mediengesellschaft noch eins draufsetzt und Scheitern meist zum Sturz vor laufender Kamera macht.
Job & Karriere
Blinde Flecken
Scheitern in der Wirtschaft heißt zuerst einmal draußen zu sein, ein Stigma zu tragen. Welche Bank gibt einem Pleitier noch Geld?