"Safer Sex" mit Gel
Die Studien - im ersten Fall mit Teilnehmerinnen in Benin, Indien, Südafrika und Uganda sowie im zweiten Fall in Nigeria - suchten nach einem wirksamen Mikrobizid. Solche Gele sind unsichtbar, sie riechen und schmecken auch nicht. Solche "chemischen Kondome" sollen es Frauen ermöglichen, sich unabhängig von der Zustimmung des Mannes vor einer HIV-Infektion zu schützen. In Afrika verhindert die oft schlechte soziale Stellung der Frauen, dass sie sich gegen ungeschützten Sex zur Wehr setzen können.
Mehr Infektionen trotz Gel
Statt des erwünschten Effektes zeigten sich in der ersten Frauengruppe mit dem Wirkstoff im Gel allerdings mehr Infektionen als in der Gruppe mit einem wirkungslosen Scheinpräparat (Placebo), erklärte die WHO. Diese Untersuchung sei daraufhin gestoppt worden. Auch die zweite Untersuchung in Nigeria wurde unterbrochen.
Drei weitere Studien mit anderen Wirkstoffen
Das Resultat sei "extrem enttäuschend", erklärte IAS-Präsident Pedro Cahn. Nach wie vor könne die Bedeutung eines sicheren Mikrobizids nicht überschätzt werden. Ähnlich klang es bei der WHO: "Dies ist ein enttäuschender und unerwarteter Rückschlag bei der Suche nach einem sicheren und effektiven Mikrobizid."