Wien/Klagenfurt - Der Erhalt der Handyrechnung am Monatsende muss kein Glücksspiel mehr sein, wenn es nach dem Plan dreier engagierter Kärntner geht. Die Jugendlichen, allen voran Projektleiter Andreas Walder, hatten es satt, mit undurchsichtigen Beträgen konfrontiert zu werden.

Das Projekt "MobilePhoneTool" soll dies ändern und dem Benutzer detailliert seine Ausgaben aufschlüsseln. "Am Anfang war es als Mini-Projekt gedacht, aber mit der Zeit wurde es größer und immer mehr Features kamen dazu", beschreibt Walder den Wandel zum Status Quo, der sich durchaus sehen lassen kann.

Perfekter Durchblick

Statistiken führen dem Betrachter präzise vor Augen, wo das Handy seinen größten Anwendungsbereich findet. Mittels grafischer Auswertungen lassen sich die Ergebnisse nach Tageszeit, Wochentag und Rufnummern gliedern und sogar einzelne Zeiteinheiten miteinander vergleichen.

Die Technik, mit der dieses Vorhaben umgesetzt wird, ist - zusätzlich zu Java - eine Programmiersprache, die bereits im Unterricht behandelt worden ist. "Es ist schön, wenn man in der Schule Erlerntes in einer sinnvollen Art verwenden kann", sagt Walder.

Diese Ansicht teilt auch das Umfeld des dreiköpfigen Teams der HTL Mössingerstraße in Klagenfurt. Die Lehrer sind begeistert und Freunde erwarten das erste Release.

Wer das Feature nutzen möchte, benötigt einen Internetzugang. "Der Betreiber stellt die Daten zur Verfügung. Dann ist es unsere Aufgabe, diese auszulesen und wiederzugeben", erklärt Walder die Aufgabe der Software. Momentan funktioniert diese nur mit dem Handybetreiber "yesss", wobei eine Ausdehnung auf weitere Anbieter wie "One" und "T-Mobile" geplant ist. "Der Algorithmus der Software muss für jeden Betreiber abgeändert werden", sieht der Projektleiter einige Arbeit auf das Team zukommen.

Dass "MobilePhoneTool" dem Verschulden entgegenwirken kann, glaubt Ferdinand Herndler von der Schuldnerhilfe Linz nur bedingt: "Der gefährdete Teil der Zielgruppe würde das Handy trotzdem weiter im selben Ausmaß benutzen. Die Problematik ist eben, dass man zuerst konsumiert und erst dann bezahlen muss." (Alexander Müller/DER STANDARD Printausgabe, 17. Jänner 2007)