Wien - Die "Saliera" bringt die Bilanz der Ermittler in Sachen Kunstdiebstahl zum Glänzen: 2006 wurde Diebsgut im Wert von 51 Mio. Euro sichergestellt. Allein der Wert des berühmten Salzfasses von Benvenuto Cellini, das 2003 aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien entwendet worden war, machte dabei 50 Mio. aus. Mit 142 Delikten war die Zahl der Kunstdiebstähle in Österreich die niedrigste seit 1996.

Das gab das Bundeskriminalamt am Donnerstag bekannt.142 Kunstdiebstähle waren um drei weniger als 2005, ein Jahr, in dem ein auf derartige Delikte in Kirchen spezialisierter Wiener und eine slowakische Bande dingfest gemacht worden waren. "Diese polizeilichen Erfolge wirken bis heute abschreckend auf potenzielle Täter", hieß es seitens des BK.

Zugleich startete die Polizei eine Präventionsoffensive, in deren Rahmen unter anderem Kirchenverantwortliche geschult wurden. Die Zahl der Kunstdiebstähle in Kirchen und Kapellen ist denn auch um fünf auf 26 im Jahr 2006 gesunken. 2004 waren noch 110 Fälle registriert worden. Im öffentlichen Bereich wurden im vergangenen Jahr 19 Kunstdiebstähle verübt, im privaten 97. Der Schaden beträgt 4,3 Millionen Euro.

Die "Saliera" war am 21. Jänner 2006 in einem Wald bei Zwettl sichergestellt worden. Sie wird voraussichtlich erst Ende dieses Jahres wieder ausgestellt, da sie beim Diebstahl und durch die Lagerung in einem Koffer beschädigt wurde. Das Salzfass wird von Fachleuten des Museums restauriert. Als Dieb wurde am 7. September 2006 der Alarmanlagen-Experte Robert Mang zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Anklagebehörde hat gegen das Strafmaß berufen.(APA)