Sechs Bewerber
ORF-Generaldirektor Wrabetz zeigte sich in einer Aussendung erfreut, "dass nun erstmalig der Posten eines Chefredakteurs im ORF mit einer Frau besetzt wurde". Hörfunkdirektor Mitsche betonte, Roither sei "nach objektiver Abwägung aller Faktoren die am besten Qualifizierte" gewesen. Neben Roither und Glück waren noch der ehemalige ORF-Brüssel-Büroleiter Roland Adrowitzer, Ö1-Innenpolitikchef Hannes Aigelsreiter, ORF-Moskau-Korrespondentin Susanne Scholl und der ehemalige steirische Landesdirektor Edgar Sterbenz um den Posten angetreten. Mit Ausnahme von Scholl und Sterbenz stellten sich nach APA-Informationen alle Kandidaten den Fragen der Redakteursversammlung.
Roither, die seit längerem als Favoritin für die Amon-Nachfolge gehandelt wurde, hielt in einer Aussendung ihr auf Unabhängigkeit bedachtes Credo fest: "Wir berichten, was ist, so spannend wie möglich und trotzdem unaufgeregt, distanziert und vor allem unabhängig, also auch unparteiisch. So schnell wie möglich, aber immer gründlich und sauber recherchiert."
Über Bettina Roither
Die neue Radio-Chefredakteurin sammelte erste journalistische Erfahrungen in den 80er-Jahren, als sie unter dem freiheitlichen Vizekanzler Norbert Steger im FPÖ-Pressedienst arbeitete. Im Jahr 1986 begann sie ihre ORF-Karriere, zunächst als freie Mitarbeiterin in der Radio-Kulturredaktion. Anfang 1987 wechselte sie in die Hauptabteilung Information, Ressort Innenpolitik. 1991 wurde Roither Mitarbeiterin im Ressort Außenpolitik und war von September 1992 bis Oktober 1993 Korrespondentin im ORF-Büro Bonn für Fernsehen und Radio, anschließend drei Monate beim "Auslandsreport" des Fernsehens.