Paris - Paris steht eine kleine Revolution bevor: Ab diesem Jahr werden in
der Millionen-Metropole bis zu 20.000 Leihfahrräder angeboten, wie
die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte. Die Drahtesel werden
demnach über das Stadtgebiet verteilt an 1.450 Abstellplätzen zu
finden sein. In der ersten halbe Stunde soll die Nutzung kostenlos sein, danach fallen ein Euro pro Tag
an. Bis zum Sommer sollen zunächst 14.000 Räder verteilt werden, der
Rest folgt bis zum Jahresende.
Der plötzliche Fahrrad-Segen ist Folge eines lukrativen Vertrags
über die Nutzung der Pariser Werbeflächen, den ein Auswahlausschuss
der Stadt am Montag an das Unternehmen JCDecaux vergab. Voraussetzung
für die Bewerber war, mindestens 6.600 Fahrräder zu einem geringen
Mietpreis bereitzustellen.
"Todesstreifen"
Das Ausleihen von Fahrrädern für Touren im normalen Straßenverkehr
dürfte allerdings nur reflexschnellen Radlern zu raten sein: Zwar
wurde die Zahl der Radwege in Paris in den vergangenen Jahren
deutlich erhöht, viele befinden sich aber auf viel befahrenen Bus-
oder zwischen normalen Autospuren. Die Pariser nennen sie deshalb
gern sarkastisch "couloirs de la mort" - Todesstreifen. (APA/AFP)