Vier neue Garnituren für die Pöstlingbergbahn im Retro-Look. So lautete die Vorgabe für die Ausschreibung. Die Linzer Kunst-Uni hat Anregungen dazu geliefert.

Bild: LinzLinien
Linz - Das politische Hickhack um das Linzer Wahrzeichen reißt nicht ab. Auslöser dafür ist die dringend notwendige Generalsanierung der Pöstlingbergbahn, der steilsten Adhäsionsbahn der Welt. Stritten erst ÖVP und SPÖ ein Jahr lang über das künftige Aussehen der historischen Bahn, ist es jetzt die Finanzierung, die die Gemüter erhitzt.

Maximal 32 Millionen Euro soll die Erneuerung kosten, steht es im Antrag des Betreibers "LinzLinien", der dem Aufsichtsrat vorgelegt wurde. Weiters heißt es, dass mit dem Land Oberösterreich und der Stadt Gespräche wegen einer finanziellen Beteiligung geführt werden sollen. Eine Drittelfinanzierung sei angedacht, sagt LinzLinien-Direktor Walter Rathberger.

"Kommt sicher nicht in Frage", winkt Oberösterreichs ÖVP-Landeshauptmann Josef Pühringer ab. Zwar stehe er grundsätzlich zur Generalsanierung der Pöstlingbergbahn, aber elf Millionen Euro werde das Land nicht dazu beisteuern. Außerdem habe mit ihm noch niemand darüber gesprochen, er habe von Dritten erfahren, dass sich das Land beteiligen soll.

Euros locker gemacht

SPÖ-Verkehrslandesrat Erich Haider hingegen kündigte an, die Euros für die Pöstlingbergbahn bereits locker gemacht zu haben. "In der mittelfristigen Budgetplanung ist die Pöstlingbergbahn in den nächsten vier Jahren mit jeweils 2,5 Millionen Euro pro Jahr berücksichtigt." Und er erwarte sich von Pühringer, dass er auch diese insgesamt zehn Millionen Euro dafür bewilligt. Schließlich sei dessen Zustimmung, die neue Anton Bruckner Privat-Uni am Fuße des Pöstlingbergs zu bauen nur mit der Auflage erfolgt, dass die Bahn ausgebaut und der Fahrplantakt auf 15 Minuten verkürzt werde, merkt Haider an .

Rathberger wird jedenfalls den Eindruck nicht mehr los, dass "seine Pöstlingbergbahn" als Politikum herhalten muss. Jetzt, nachdem sich die Linzer SPÖ und ÖVP einig sind, dass drei historische Garnituren saniert, vier neue angeschafft und die Strecke bis zum Hauptplatz verlängert wird, streiten die Landesparteien um die Kofinanzierung. Doch auch dem sieht Rathberger gelassen entgegen. Die Linz AG (LinzLinien ist ihre Tochtergesellschaft) werde "die 32 Millionen Euro auch allein verkraften", meint er. (Kerstin Scheller/DER STANDARD-Printausgabe, 30.01.2007)