Russisch-orthodoxer Patriarch Alexi II. fordert Schulunterricht gemäß dem Sieben-Tage-Mythos
Redaktion
,
Moskau - Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche,
der Moskauer Patriarch Alexi II., fordert, den
fundamentalistischen Kreationismus, der auf einer wortwörtlichen
Interpretation des biblischen Schöpfungsberichts fußt, in den
russischen Schulen zu lehren. "Wer glauben will, dass er vom Affen
abstammt, soll das ruhig tun, aber er darf diese Ansichten niemand
anderem aufzwingen", sagte der Patriarch am Montag in Moskau. Seit
dem Ende des Kommunismus findet in Russland der Kreationismus immer
mehr Anhänger.
In mehreren russischen Städten haben Familien das
Bildungsministerium verklagt, weil in den Schulen die darwinistische
Evolutionstheorie unterrichtet wird, berichtete die Moskauer Agentur
Interfax. Damit verwehre der Staat den Kindern eine "freie Wahl der
Weltanschauung", so die Position der Kläger. Wegen des staatlich
verordneten Atheismus der Sowjetunion wird der Darwinismus in
religiösen Kreisen auch als Teil der Sowjetideologie gebrandmarkt.
Beobachter sehen in den aktuellen Gerichtsverfahren den Versuch,
systematisch gegen das säkulare Schulsystem in Russland vorzugehen. (APA/dpa)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.