Der Spielraum des Films ist denkbar reduziert. Stermann und Grissemann verkörpern zwei Männer, die im wörtlichen Sinne vom Weg abkommen. Auf der Rückfahrt von einer Lokaleröffnung verkeilt sich ihr Auto nach einem Ausweichmanöver - ein mit Panzerglas gesicherter Mercedes, der eigens für Kurt Waldheim angefertigt wurde - in einem Waldabhang in einer Position, die es den Insassen unmöglich macht auszusteigen.
Also sitzen sie in der Einöde fest: ein depressiver Alkoholiker (Grissemann), sein zwanghaft um Takt bemühter Schwager (Stermann) und, als zufälliger Mitfahrer, ein Akkordeon spielender Komiker, der vornehmlich auf Firmenfesten reüssiert (Strunk).
Eine Schicksalsgemeinschaft, könnte man sagen, die in der prekären Lage weniger zu Panikattacken neigt als dazu, sich über die jeweiligen Lebenskrisen auszutauschen. Während existenzielle Grundbedürfnisse zu einer Reihe von Kalamitäten führen, kommt man sich im gleichen Maße näher, wie es Anlass zu Zerwürfnissen gibt. Die Dynamik des Duos Stermann/Grissemann, die konventionelle psychologische Muster verkehrt, ihre ironische Distanz gegenüber den eigenen Figuren, gibt dem Film das komische Tempo vor. Mit mal weinerlichen, mal hysterischen Momenten fügt ihnen Strunk eine weitere Variante männlicher Malaise hinzu.
Nationale Merkmale - meist ein Grund für den fehlenden internationalen Erfolg von Filmkomödien - sind in Immer nie am Meer wenig ausgeprägt. Die drei Festgefahrenen müssen nicht erst auf jämmerliche Existenzen reduziert werden, damit sich ihr Potenzial an Unbeholfenheit ausschöpfen lässt.