Wien – Während die SPÖ in eine interne Debatte verstrickt ist, wie man sich zu FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und seinen rechten Umtrieben positionieren soll, haben die anderen Parteien klar Stellung bezogen. Und zwar vor allem jene Parteien, die mit der FPÖ einst eng verbunden waren – entweder als Koalitionspartner oder in Personalunion, ehe sich das BZÖ von der FPÖ abspaltete.

Das BZÖ fordert von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Aufklärung über seine umstrittenen Jugendfotos. „Wir fordern eine sofortige Stellungnahme und Aufklärung von Strache“, sagte BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz am Freitag. Es sei mittlerweile erwiesen, dass – wie von Insidern vermutet – die Bilder von Wehrsportübungen stammen würden. Der FPÖ-Chef müsse sämtliche Fotos offenlegen, und zwar so, dass man erkenne, „mit welchen Leuten er sich im Wald herumgetrieben hat“. Es könne außerdem nicht sein, dass „Alt-Nazis“ sich auf europäischer Ebene zusammenrotten und eine Fraktion mit Personen wie dem rechtsextremen französischen Europaabgeordneten Bruno Gollnisch und der italienischen Neofaschistin Alessandra Mussolini, Enkelin des italienischen Diktators Benito Mussolini, gründen.

Kritik an Gusenbauer

Kritik gab es für Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der laut Grosz bisher keine klaren Worte der Distanzierung gefunden habe. Vizekanzler Wilhelm Molterer hatte Alfred Gusenbauer bereits zuvor widersprochen: „Was auf den Fotos zu sehen ist, ist nicht so einfach als Jugendsünde zu subsumieren.“ Die FPÖ weist darauf hin, dass sich ihr Chef in den vergangenen Jahren mehrmals klar und deutlich vom Nationalsozialismus distanziert habe und über eine lupenreine demokratische Gesinnung verfüge. (red, DER STANDARD, Printausgabe 27./28.1.2007)