Gestiegene Rohkaffeepreise in Verbindung mit hohen Energiekosten verteuern den Kaffee letztendlich auch für den Konsumenten. Derzeit habe der heimische Kaffee- und Teeverband aber noch keine Signale von seinen Mitgliedern in Richtung Preiserhöhung erhalten, sagte Verbands-Geschäftsführer Helmut Grafinger. "Die Bewegungen an den Börsen waren gewaltig, der Markt hat aber noch nicht reagiert", so der Kaffee-Experte.
Kaffeepreis-Erhöhung
Wenn die Entwicklung der Rohkaffeepreise aber weiter nach oben gehe, "muss etwas passieren", sagte Grafinger. Schließlich sei auch im Vorjahr auf die einmalige Kaffeepreiserhöhung für die Konsumenten trotz weiterer Steigerungen beim Rohkaffee keine weitere Preissteigerung gefolgt.
Im Dezember 2006 betrug der Durchschnittspreis für Rohkaffee laut International Coffee Organisation (ICO) 108,01 US-Cent/Pfund, das ist der höchste Wert seit Juni 1998. Vor allem die Arabica-Sorten sind für die spürbare Erhöhung verantwortlich. Die Robusta-Preise zogen nur schwach an, was allgemein mit der Ankunft der vietnamesischen Robusta-Kaffeeernte auf dem Weltmarkt erklärt wird.
Das hohe Preisniveau setzte sich auch in den ersten Jännertagen 2007 fort: Aktuell kostet ein Pfund Rohkaffee 105,5 US-Cent (22. Jänner 2007).
Ernte-Rückgang
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehen die Experten der ICO davon aus, dass die Preise mittelfristig auf diesem hohen Niveau bleiben werden. Der Hauptgrund dafür liege in einem für das Erntejahr 2007/2008 erwarteten Rückgang der Kaffeeernte in Brasilien, dem größten Kaffeeproduzenten der Welt. Das brasilianische Rohstoffamt Conab prognostizierte im Dezember für die am 1. Oktober beginnende Erntesaison 2007/08 einen Produktionsrückgang von bis zu 27 Prozent. Der Grund: Brasiliens Kaffeebäume kommen in das schwächere Jahr des zweijährigen Wachstumszyklus, nachdem im Herbst die Regen ausgeblieben sind und daher wenig Blüten wuchsen.
Die globale Nachfrage steige hingegen kontinuierlich an. Im Jahr 2005 wurden weltweit 115 Millionen Sack Kaffee verbraucht, 2006 stieg die Konsumation auf 116 Millionen und wird aller Voraussicht nach im Folgejahr erneut auf 118 bis 120 Millionen Sack ansteigen. Weltweit rechnet die International Coffee Organisation mit einer Produktion von 109 Millionen bis 112 Millionen Sack, wovon 29 Prozent auf Brasilien entfallen dürften.