Foto: Letter to the Stars
Wien - Das groß angelegte Zeitgeschichte-Projekt "A Letter To The Stars" geht in sein fünftes Jahr. Unter dem Motto "Botschafter der Erinnerung" werden diesmal bis zu 15.000 Schüler Kontakt mit Holocaust-Überlebenden in aller Welt aufnehmen und ihre Lebensgeschichten dokumentieren. Wie die Organisatoren Josef Neumayr und Andreas Kuba bei einer Pressekonferenz am Donnerstag sagten, wurde dazu eine eigene Datenbank mit 2.500 "letzten Zeugen" angelegt. Erwartet wird die Beteiligung von 400 bis 600 Schulen.

40.000 TeilnehmerInnen

Erstmals von sich reden gemacht hatte "A Letter To The Stars" 2003. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ließen damals Schüler am Heldenplatz 80.000 weiße Luftballons mit Briefen in den Himmel steigen. Seither haben nach Angaben des Trägervereines "Lernen aus der Zeitgeschichte" 40.000 Schüler an dem Projekt teilgenommen - zuletzt brachten sie im Mai 2006 80.000 weiße Rosen zu den Adressen der österreichischen NS-Opfer.

Kontakt zu NS-Überlebenden

Heuer sollen interessierte Schüler per Email, Brief oder Telefon Kontakt zu österreichischen NS-Überlebenden im Ausland aufnehmen. Geplant ist außerdem, dass 30 ausgewählte Jugendliche im April Zeitzeigen in New York und im Herbst in London besuchen. Erfahrungsberichte werden auf der Homepage Letter to the Stars veröffentlicht.

Unterrichtsministerin Claudia Schmied bezeichnete das Projekt am Donnerstag als "einen Diamanten in der Neugestaltung unseres Schulsystems" und lobte die "wertschätzende Zusammenarbeit" zwischen Lehrern, Schülern und Eltern. (APA)