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Die Neulinge Kienast und Majstorovic.

Foto: APA/AP
Wien - Josef Hickersberger zählt sich nicht unbedingt zu den Kennern des maltesischen Fußballs. Was nicht heißen soll, "dass ich mich nicht schlau machen werde". Der Teamchef weiß jetzt schon, dass Malta vor gar nicht allzu langer Zeit gegen Litauen 1:4 verloren und gegen Ungarn 2:1 gewonnen hat. "Aufpassen."

Die EURO 2008 rückt näher und näher, das haben nicht zuletzt die Bürgermeister aus Wien, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt bei der Unterzeichnung der Host-City-Verträge behauptet. Da waren es noch 500 Tage bis zum Anpfiff, jetzt sind es 498, die Zeit rollt mitunter schneller als der Ball in der österreichischen Liga. Und Hickersberger wurde wieder offiziell, er gab am Donnerstag den ersten Kader im Jahr 2007 bekannt. "Ich bin froh, dass ich das noch darf. So gut hat es ja nicht ausgeschaut." Und er erwähnte die abschließenden drei Siege gegen Liechtenstein, Schweiz und Trinidad, die dem Spiel die Würde zurück gaben.

Es geht also weiter. Gleich 26 Kicker und gar nicht so wenige Betreuer werden am 31. Jänner nach Malta fliegen, um dort zu trainieren und am 7. Februar ein Ländermatch zu bestreiten. "Ich denke, dass wir gewinnen." Wobei der Termin in die Vorbereitungszeit fällt, in Österreich ist trotz Klimawandels Winter, und die Liga pausiert bis 24. Februar. "Jedes Beisammensein ist wichtig, bringt uns weiter. Das Match gegen Malta darf man nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten beurteilen."

Dankbarkeit

Die hohe Zahl an Teilnehmer erklärt sich insofern, als die zwölf Legionäre erst nach dem Wochenende auf die Insel kommen, sie sind bei ihren Vereinen im Einsatz. "Und 14 Leute braucht man, um das taktische Verhalten zu schulen." Das mit den "Einsätzen bei den Vereinen" ist freilich mit Vorsicht zu genießen, György Garics sieht zum Beispiel seinen Kub Napoli von der Tribüne aus. Weshalb er trotzdem einberufen wurde? "Weil er beim schrecklichen 2:1 gegen Liechtenstein ein wichtiges Tor geschossen hat. Im Fußball gibt es keine Dankbarkeit, bei mir schon." Muhammet Akagündüz ist übrigens ab sofort für Hellas Verona tätig.

Frisch im Aufgebot sind Mario Majstorovic (GAK) und Roman Kienast, der mit Ham-Kam in Norwegen abgestiegen ist. Es soll aber nicht die Schuld des Stürmers gewesen sein. Veli Kavlak und Zlatko Junuzovic fehlen, sie arbeiten in der U21. "Ein Match in Italien bringt mehr als die Ersatzbank auf Malta."

Zwölf Länderspiele sind heuer angesetzt, nicht nur gegen Halbstarke, auch Frankreich oder Ghana stehen auf der Liste. "Sogar gegen die werden wir Bälle berühren." Den EM-Slogan "Expect Emotions" wollte Hickersberger nicht kommentieren. "Ich bin nicht im Marketing, ich bin dafür da, dass das Team für Euphorie sorgt. Hochgestecktes Ziel bleibt das Viertelfinale. Auch wenn Wiens Bürgermeister vom Finale träumt." (DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 26. Jänner 2007, Christian Hackl)

Der Kader des österreichischen Fußball-Nationalteams für das Trainingslager vom 31. Jänner bis 7. Februar auf Malta sowie das freundschaftliche Länderspiel gegen Malta am 7. Februar (18:00 Uhr) in Valletta:

  • Tor: Jürgen Macho (Kaiserslautern/8 Länderspiele), Helge Payer (Rapid/11), Andreas Schranz (GAK/6), Alexander Manninger (Siena/19)

  • Abwehr: Hannes Eder (Rapid/2/0 Tore), Johannes Ertl (Austria/5/0), Ferdinand Feldhofer (Wacker Tirol/12/1), Christian Fuchs (Mattersburg/4/0), György Garics (Napoli/3/1), Martin Hiden (Rapid/37/1), Andreas Ibertsberger (Freiburg/7/1), Mario Majstorovic (GAK/0), Martin Stranzl (Spartak Moskau/35/2)

  • Mittelfeld: Rene Aufhauser (Salzburg/36/8), Andreas Ivanschitz (Panathinaikos/26/3), Markus Kiesenebner (Austria/11/1), Christoph Leitgeb (Sturm/7/0), Thomas Prager (Heerenveen/6/1), Yüksel Sariyar (Pasching/4/1), Joachim Standfest (Austria/16/1), Markus Weissenberger (Frankfurt/24/1)

  • Angriff: Muhammet Akagündüz (Hellas Verona/9/1), Roman Wallner (Austria/23/5), Roland Linz (Boavista Porto/20/5), Sanel Kuljic (Sion/8/2), Roman Kienast (Ham-Kam/0)