Heimische Industrieperlen könnten so dauerhaft vor dem Verkauf ins Ausland geschützt werden
Redaktion
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Wien - Der frühere SPÖ-Finanzminister und Industrielle Hannes Androsch plant die Gründung eines 25 Milliarden schweren Austro-Fonds. Dieser Fonds soll bei den besten heimischen Industrieunternehmen als Kernaktionär einsteigen, um einen Ausverkauf ans Ausland künftig zu verhindern, berichtet News in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. "Wir dürfen uns unsere Industrie-Perlen nicht vor der Nase wegkaufen lassen, sonst werden wir noch zu Gastarbeitern im eigenen Land", wird Androsch von News zitiert.
"Es gibt ein weltwirtschaftliches Ungleichgewicht und sehr viel Liquidität im Markt", sagt Androsch zum STANDARD. Bevor Hedgefonds sich mit diesem Geld heimische Perlen schnappen, "sollten wir das selber machen", so Androsch, der das Projekt jedoch noch als "Luftballon" bezeichnet und mit diesem "Denkanstoß" andere Industrielle für die Idee begeistern möchte.
Denkbar wäre, dass Androsch mit anderen Industriellen als Grundstein ein Volumen von fünf Milliarden Euro aufbringt. Androsch: "Ich denke an einige klingende Namen aus Österreichs Industriewelt, die dazu bereit wären." Über Finanzierungen wie eine Wandelanleihe und Kredite könnte der Österreich-Fonds dann die gewünschte Größenordnung erreichen und in weiterer Folge selbst an die Börse gehen.
Als Kandidaten für den Austro-Fonds kommen laut dem News-Bericht Wienerberger, Voestalpine, Böhler-Uddeholm, RHI und Lenzing infrage. Aber auch staatsnahe Konzerne wie Telekom Austria, OMV und Verbund sollen bei weiteren Privatisierungen Platz im rot-weiß-roten Fonds finden. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25.1.2007)
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