"Jeder Generaldirektor, der eine Stunde, nachdem er ernannt wurde, aus der Hand schüttelt, da mach ich eine Preiserhöhung und dieses Produkt gibt es in Zukunft nicht mehr, wäre entweder ein Schaumschläger oder unseriös", so Brauner zu kommenden Gebührenerhöhungen. Klar sei, dass diese Diskussionen permanent anstünden und es Bereiche gebe, bei denen seit Jahren an den Tarifen nichts verändert worden sei.
Breiter Konsens
Zur Sonntagsöffnung in Tourismuszonen während der EM meinte Brauner, dass dies "absolut vorstellbar" sei. Grundvoraussetzung sei aber ein breiter Konsens. Dabei habe sie nicht nur die Wirtschaftstreibenden vor Augen, sondern auch "die allein erziehende Mutter im Geschäft". Ob im Weihnachtsgeschäft 2007 offene Geschäfte erlaubt sein könnten, ließ sie offen: "Da haben wir noch viel Zeit zu diskutieren."
Brauner muss im kommenden Jahr für Wien nicht nur den Finanzausgleich verhandeln, sondern auch dafür sorgen, dass Wien bei der bedarfsorientierten Mindestsicherung nicht allzu viel abverlangt wird und der weitere U-Bahn-Bau mit 50-prozentiger Beteiligung des Bundes weitergehen kann. "Hohe Erwartungshaltungen begleiten mich in meiner gesamten politischen Entwicklung", meinte sie zu diesen Aufgaben. Ambitionen auf die Nachfolge von Bürgermeister Michael Häupl (S) stritt sie ab: "Diese Nachfolgediskussion ist aus dem Finger gezuzelt."
Armutsbekämpfung
Für die neue Wirtschaftsstadträtin ist es außerordentlich zu begrüßen, dass die Armutsbekämpfung Teil des Regierungsprogramms sei. Zum Beitrag der Länder meinte sie: "Das ist in Bezug auf die finanziellen Auswirkungen sicher noch sehr genau zu verhandeln, denn zur Mindestsicherung und zur Sozialhilfe müssen alle ihren Beitrag leisten. Und die Länder haben jetzt schon in Wirklichkeit Aufgaben übernommen, die weit darüber hinausgehen, wofür die Sozialhilfe vorgesehen ist."